Historie:Von Lust und Last

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Unterhachinger bringt Buch zu Münchens Gartengeschichte heraus

Das Großereignis der Münchner Gärtner ist der jährliche Gärtner-Jahrtag am ersten Dienstag im August. Zu diesem kommen alljährlich Tausende Besucher nach München, um den Festzug mit mehr als 30 Gruppen zu sehen. In diesem Jahr kann der Gärtner-Verein München sein 150-jähriges Bestehen am 7. August feiern - für den Unterhachinger Werner Reindl Anlass, ein Buch zum Jubiläum verfassen. Denn in der langen Vereinsgeschichte waren auch Unterhachinger Bürger an führender Stelle beteiligt. Rechtzeitig zum Jubiläum ist das Buch, das eine Zeitreise durch Münchens Gartengeschichte bietet, jetzt fertig.

Das 208-seitige Jubiläumsbuch von Werner Reindl führt die Leser in 16 Kapiteln in einer 380 Jahre lange Zeitreise durch Münchens Gartengeschichte. Es erzählt nicht nur den Beginn der ersten Zunftordnung für die Gärtner von 1638, sondern auch über Gärten, Parks und Märkte in München, die alle von den Gärtnern mitgestaltet wurden.

Der Dreißigjährige Krieg war noch im Gange, als die erste Münchner Zunftordnung für die Bruderschaft der Kunst- und Lustgärtner zu Papier gebracht wurde. In 13 Abschnitten entstand ein Regelwerk für die Kunst- und Lustgärtner in München. Zu Fronleichnam war die Teilnahme an der Prozession und die Mitführung der Zunftfahne für die Mitglieder verpflichtend. Wer in die Bruderschaft aufgenommen werden wollte, musste ein Pfund Wachs in die Lade - die Zunftkasse - einzahlen. Die Münchner Lustgärtner richteten einen Sozialfonds für den Krankheitsfall ein. Von Beginn an erhielten Vereinsmitglieder bei Krankheit oder Berufsinvalidität eine Unterstützung ausbezahlt.

Benediktinermönche hatten vom 8. Jahrhundert an Kulturpflanzen aus Italien mitgebracht und sie im rauen oberbayerischen Klima in gärtnerische Pflege genommen. Mit dem Aufblühen der Städte kam auch die Gärtnerausbildung mehr und mehr in Schwung. In Kurzporträts stellt Reindl die Gemüse-, Blumen-, Landschafts- und Friedhofsgärtner vor.

© SZ vom 30.05.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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