Haushaltsberatung:Die Kämmerin ist guter Dinge

Lesezeit: 1 min

Höhenkirchen-Siegertsbrunn spürt die Corona-Krise bisher kaum

Im April 2020 sichtete Kämmerin Christine Schmidt täglich mit bangem Blick die Gewerbesteuerbescheide, die bei ihr im Rathaus von Höhenkirchen-Siegertsbrunn eintrudelten. Schließlich sei damals völlig ungewiss gewesen, wie sich die Corona-Krise auf die zweitwichtigste Einnahmequelle der Kommune auswirken wird, berichtete sie jetzt im Hauptausschuss des Gemeinderats. Mit acht Millionen Euro Gewerbesteuer hat die Gemeinde 2020 gerechnet. Und allen Befürchtungen zum Trotz sei man - anders als manch andere Kommune - "gut im Plan", so Schmidt.

Auch deshalb sei sie "momentan guter Dinge", sagte die Kämmerin bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2021, der einstimmig gebilligt wurde. Dieser umfasst ein Gesamtvolumen von knapp 45 Millionen Euro, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht. "Ich bin jetzt mal zuversichtlich, dass wir das alles gut stemmen können", sagte Christine Schmidt, ehe sie anfügte: "Ich habe im Vorbericht zum Haushalt viele Fragezeichen reingeschrieben, weil wir nicht wissen, was uns diese Pandemie noch alles beschert." Eine Folge zeigt sich freilich schon in dem Zahlenwerk - nämlich beim wichtigsten Einnahmeposten der Gemeinde, der Beteiligung an der Einkommensteuer. Hier rechnet sie heuer mit 9,3 statt zuletzt 9,6 Millionen Euro. Steigen werden die Abgaben an den Landkreis: Nach 7,2 Millionen Euro im Vorjahr geht die Kämmerin 2021 von einer Kreisumlage in Höhe von 9,3 Millionen Euro aus. Grund für den Anstieg sind die hohen Steuereinnahmen der Gemeinde im Jahr 2019, die für die Berechnung herangezogen werden.

Neben der Kreisumlage sind die Personalkosten ein weiterer großer Ausgabeposten der Kommune: Gut 3,7 Millionen Euro sind hierfür im Haushalt vorgesehen. Viel Geld gibt die Gemeinde dieses Jahr auch für verschiedene Bauprojekte aus. So soll das insgesamt 6,3 Millionen Euro teure Feuerwehrhaus in Siegertsbrunn heuer fertig werden. Weitere Großprojekte sind das Kinderhaus in der Sigohostraße (Gesamtkosten 3,6 Millionen) sowie die geplanten Sanierungen der alten Apotheke (2,1 Millionen) und der Mehrzweckhalle (3,3 Millionen). Die Rücklagen werden laut Haushaltsplan von 9,3 auf 2,3 Millionen Euro zusammenschmelzen, die Schulden der Gemeinde von 5,2 auf 10,8 Millionen Euro steigen.

© SZ vom 28.01.2021 / stä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: