Haushalt:Bauen und sparen

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Gemeinde Haar investiert in neue Gemeindewohnungen vor

Die Gemeinde Haar investiert 2020 kräftig in den Grundschulbau im Jagdfeld, in den Bau von Kinderbetreuungseinrichtungen und von günstigen kommunalen Wohnungen. Im alten Maria-Stadler-Haus entstehen Büros für die Verwaltung. Im Jugendstilpark soll bereits die Baustelle für die geplante Kindertagesstätte aufgemacht werden. Eine weitere Kindertagesstätte könnte in den Folgejahren im Ortszentrum neben dem Kindergarten St. Konrad entstehen, der saniert werden soll. Angesichts des erwarteten Einbruchs bei den Gewerbesteuereinnahmen wegen des Wegzugs der Firma MSD im Jahr 2021 kündigt das Rathaus bereits ein Gegensteuern bei den Ausgaben an. Freiwillige Leistungen würden auf Wirtschaftlichkeit geprüft, heißt es.

Der Haarer Haushalt 2020, der im Hauptausschuss des Gemeinderats diese Woche vorberaten wurde, hat mit einem Volumen von 95,4 Millionen Euro die Größenordnung des Vorjahrs. Der Vermögenshaushalt, in dem Investitionen verbucht werden, macht 28,6 Millionen Euro aus, 2019 waren es 32,8 Millionen. Ihre Aufgaben stemmt die Gemeinde mit Hilfe von 13 Millionen Euro aus den Rücklagen, die nächstes Jahr von 21,5 Millionen auf 8,5 Millionen Euro abschmelzen werden. Die Leistungskraft der Gemeinde zeigt die Höhe der Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt. Die liegt 2020 bei 1,2 Millionen Euro. In den im Finanzplan dargestellten Folgejahren rutscht Haar mit 3,3 und 3,8 Millionen Euro ins Minus. 2023 will man wieder im Plus sein.

Einen großen Brocken bei den Ausgaben macht der Wohnungsbau aus, wie an der Katharina-Eberhard-Straße, wo 36 Gemeindewohnungen entstehen, gefördert durch Zuschüsse des Staates und zinsgünstige staatliche Kredite. Diese Darlehen inbegriffen liegen Haars Schulden Ende 2020 bei 17,6 Millionen Euro, die sich durch Mieteinnahmen auf 30-Jahres-Sicht freilich amortisieren. Ohne diese Darlehen liegt die Verschuldung bei 2,2 Millionen. Perspektivisch hat das Rathaus den Neubau der Wohnanlage Johann-Strauß-Straße 1 bis 5 in der Musikersiedlung auf dem Schirm, ebenso einen Bau für den Jugendtreff Dino.

Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden 2020 bei 19,5 Millionen Euro leicht höher als im laufenden Jahr erwartet. Weil sich das wohl nicht halten lässt, sieht sich das Rathaus vor großen Sparanstrengungen stehen. Wachsende Anforderungen etwa beim Brandschutz von Gebäuden, Informationssicherheit und anderem machten die Sache nicht leichter, heißt es. Ausgaben für Personal und Bauunterhalt stiegen ebenso wie die für Organisationen und Vereine, die Aufgaben der Daseinsvorsorge leisteten. Der Gemeinderat entscheidet am Dienstag über den Haushalts- und Finanzplan.

© SZ vom 23.11.2019 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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