Haar:Zuschuss für Baumpflanzungen

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Gemeinde zahlt an Geschädigte des Laubholzbockkäfers Beträge aus

Das Geräusch der Motorsägen dürfte manchem Bewohner von Ottendichl und Salmdorf noch in den Ohren klingen. Im März und im August 2014 wurden in den Dörfern vom Asiatischen Laubholzbockkäfer befallene Bäume entdeckt. In der Folge ordnete die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) an, dass 300 Bäume in der so genannten Kernzone des Befallsgebiets, also etwa 100 Meter um die konkret betroffenen Bäume herum, vorsorglich gefällt werden mussten. Die Bäume wurden gehäckselt und verbrannt, um eine Ausbreitung des Käfers zu verhindern. Nun soll wieder aufgeforstet werden.

Das Landratsamt hat dafür nicht nur Haar, sondern allen betroffenen Landkreisgemeinden - also auch Feldkirchen und Neubiberg - jeweils 20 000 Euro zur Verfügung gestellt, um Gartenbesitzer mit einem Zuschuss dabei unter die Arme zu greifen. Im Oktober vergangenen Jahres trafen sich Vertreter der Kommunen im Haarer Rathaus, um Fördermodalitäten festzulegen. Eine einheitliche Regelung wurde wegen der unterschiedlichen Problemlagen dabei nicht gefunden, wie es jetzt aus dem Haarer Rathaus heißt. In Haar läuft das Förderprogramm nun an. Und Achtung: Die Vergabe der maximal 70-prozentigen Zuschüsse läuft nach dem so genannten "Windhundverfahren". Wer zuerst einen Antrag einreicht, kommt auch als erster zum Zug. Wenn die Fördersumme aufgebraucht ist, endet das Verfahren, spätestens jedoch am 30. April 2016.

Bei alldem ist einiges zu beachten. So gibt es eine Liste von Bäumen, die gepflanzt werden dürfen, schließlich soll der Laubholzbockkäfer nicht wieder neue Nahrung finden. Ein Walnussbaum, eine Hopfenbuche oder ein Apfeldorn sind zum Beispiel möglich, insgesamt nur zwölf Baumarten. Werner Kozlik (Grüne) hinterfragte am Dienstag im Gemeinderat, ob es nicht ungerecht sei, maximal die Pflanzung von zwei Bäumen je Grundstück zu unterstützen. Es gebe ja eine ganz unterschiedliche Betroffenheit bei den Grundstücksbesitzern. Jemand, der viele Bäume verloren habe, müsste doch besser gestellt werden. Doch Michael von Ferrari, Leiter des Umweltreferats im Rathaus, sagte, dass Gerechtigkeit nur schwer herzustellen sei. Mal seien wenige große Bäume gefällt worden, das andere Mal viele kleine.

Die Förderrichtlinien wurden einstimmig im Gemeinderat angenommen.

© SZ vom 28.01.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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