Es ist der große Wunsch einer wachsenden Zahl von Senioren: Sie wollen in ihren eigenen vier Wänden alt werden, ihre Selbständigkeit bewahren, so lange das nur möglich ist. Die Bürgerstiftung Haar greift das auf. Sie will mit einem Beratungsangebot dazu beitragen, in der Gemeinde das Projekt "Wohnen für Hilfe" zu etablieren, bei dem Alt und Jung zusammenkommen, um voneinander zu profitieren. Senioren nehmen Studenten auf, die im Gegenzug einkaufen, putzen oder sonst wie zur Hand gehen. Ein Quadratmeter Wohnfläche für eine Stunde Hilfsleistung im Monat, das ist das Abkommen.
Diese Idee wurde vor 20 Jahren in München geboren. Damals taten sich das Studentenwerk und der Seniorentreff Neuhausen zusammen und das Modell machte Schule. Einige Kommunen stiegen ein. Nun will auch die Bürgerstiftung Haar Senioren ermuntern, sich junge Menschen in den Haushalt zu holen. Dabei sieht Vorstandsvorsitzender Jürgen Partenheimner für die Senioren nicht nur rein praktische Vorteile. "Oftmals leiden sie auch unter Einsamkeit." Gerade an Sonntagen sei das schlimm. Wie belebend sei es doch, wenn mal wieder jemand beim Abendessen mit am Tisch sitze.
Die Bürgerstiftung setzt mit ihrem jüngsten Engagement eine Vorgabe um. Der Haarer Simon Haselwarter hat der Stiftung als bisher größter Zustifter bei seinem Tod ein Vermögen vermacht. Auf 479 380,57 Euro ist die nach ihm benannte Unterstiftung der Bürgerstiftung aktuell taxiert, mit deren Gabe er den Auftrag verband, Senioren in Haar bei einer selbständigen Lebensführung zu unterstützen. Die Bürgerberatung der Bürgerstiftung in Person von Monika Malinowski informiert nun montags von 10 bis 12 Uhr im Poststadel, Münchner Straße 3, über das Wohnen-für-Hilfe-Projekt und vermittelt an das Original. Telefon 089/46002-862, E-Mail beratung@buergerstiftunghaar.de. Das Angebot ist kostenlos.