Haar:Weichen für Sanierung gestellt

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So soll der Zugang zum S-Bahnhof Haar von der Nordseite aus nach dem Umbau aussehen. (Foto: Goergens und Miklautz)

Die Vereinbarung über den barrierefreien Umbau des Bahnhofs ist unterschriftsreif. Baubeginn schon im Februar

Von Lars Brunckhorst, Haar

Was selbst die größten Optimisten nicht mehr für möglich hielten, scheint nun doch wahr zu werden: der barrierefreie Umbau des Bahnhofs in Haar. Nach langen und zähen Verhandlungen zwischen der Gemeinde und der Bahn beziehungsweise deren Tochterunternehmen DB Station & Service AG liegt nun eine unterschriftsreife Vereinbarung über den Umbau vor. In seiner Sitzung diese Woche nickte der Bauausschuss das Vertragswerk ab und empfahl dem Gemeinderat, die Verwaltung zum Abschluss der Vereinbarung zu ermächtigen.

Wenn der Gemeinderat das in seiner Sitzung am Dienstag, 31. Januar, tut - wovon auszugehen ist - könnte es ganz schnell gehen. Der mit der Bahn ausgehandelte Terminplan für die Bauarbeiten sieht bereits für Mitte Februar die Einrichtung der Baustelle vor. Am Montag, 20. Februar, soll dann mit den Rodungsarbeiten entlang des Bahnhofs begonnen werden. Dazu müssen bis Ende Februar abschnittsweise Parkplätze auf dem Park-and-ride-Gelände gesperrt werden.

Richtig los geht es aber erst in den Osterferien. Für die Abbrucharbeiten an der alten Unterführung sind vom 9. bis zum 18. April Gleissperrungen nötig. Weil das Gleis 5 komplett gesperrt werden muss und die S-Bahnen einige Tage nur auf Gleis 4 ein- und ausfahren, werden die Arbeiten bewusst in die Osterferien verlegt, um so wenig Pendler wie möglich zu beeinträchtigen. Die lärmintensiven Abbrucharbeiten sind tagsüber über die gesamten Feiertage geplant. So sollen die Überdachung und die Treppe vom Gründonnerstag bis zum Dienstag nach Ostern abgerissen werden.

Vom 13. bis zum 28. April muss wegen der Arbeiten der Nordzugang gesperrt werden. Bis Ende August sollen die Ingenieursarbeiten erledigt sein. Das Brückenbauwerk und das Portal werden dann im laufenden Betrieb errichtet. Ebenso die neuen Fahrradstellplätze. Im September sollen die Arbeiten an den Außenanlagen beginnen, im Frühjahr 2018 die Arbeiten am Südzugang, der Treppenverschwenkung, der Überdachung und der Lärmschutzwand, deren Lücke geschlossen werden soll. Abschluss der Arbeiten wäre im Sommer 2018 mit der künstlerischen Gestaltung der Bahnsteigunterführung.

Die Haarer müssen sich also auf Behinderungen und Beeinträchtigung am Bahnhof für die Dauer von mindestens einem Jahr einstellen, und das mit diversen Sperrungen im Umkreis des Bahnhofs. Wegen der massiven Auswirkungen will die Gemeinde Fahrgäste, Anwohner und Firmen jeweils rechtzeitig und genau über die einzelnen Baumaßnahmen und Auswirkungen informieren.

Auch wenn die Vereinbarung mit der Bahn nun offenbar kurz vor der Unterschrift steht, ist man im Haarer Rathaus nach den Worten von Pressesprecherin Ute Dechent nur "verhalten optimistisch". Schließlich hat man in der Gemeinde in den vergangenen Jahren mit der Bahn schon genug schlechte Erfahrungen gesammelt. "Wir waren schon mal kurz davor", erinnert Dechent. Auch wenn jetzt alles "unter Dach und Fach" erscheine, werde man deshalb erst dann die "Sektkorken aufmachen, wenn alles losgeht".

Die geschätzten Baukosten für die rund sieben Millionen Euro teure Sanierung übernimmt übrigens die Gemeinde - sonst wäre aus dem Vorhaben, das seit zehn Jahren in der Diskussion ist, vermutlich nie etwas geworden. Allein in diesem Jahr hat der Gemeinderat für das Projekt 1,7 Millionen Euro im Haushalt eingeplant.

© SZ vom 21.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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