Haar:Vier Geschosse an der Kreuzung

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Gemeinde eröffnet Bebauungsplanverfahren für großen Wohnkomplex in der Musikersiedlung

Die Pläne für eine Bebauung des exponierten Grundstücks auf der Südseite der Ecke B 471 und B 304 kommen voran. Der Gemeinderat hat gegen die Stimmen der CSU beschlossen, für das Areal einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Dass es dort einen solchen geben wird, hat mit der besonderen Lage zu tun, weshalb das Bauvorhaben auch anders behandelt wird als die anderen im Bereich der Musikersiedlung. Das bestehende Gebäude soll abgerissen und durch ein Haus mit vier Vollgeschossen ersetzt werden.

Die CSU begründet ihre Ablehnung mit grundlegenden Zweifeln darüber, ob sich das bereits seit 2017 in Vorentwürfen besprochene Gebäude in die Umgebung einfügt, wie Fraktionschef Dietrich Keymer sagte. So solle zum ersten Mal in diesem Bereich ein Flachdach geschaffen werden, auch sei der Bau größer als die anderen. Deshalb sehe die CSU noch Beratungsbedarf. Keymer forderte, das Vorhaben im Bauausschuss erneut einzubringen. Das stieß auf keine Resonanz. Mike Seckinger (Grüne) sagte, man habe sich intensiv mit den Plänen auseinandergesetzt. Diese seien in den Rahmenplan für die Südseite der B 304 eingegangen, in dem man unter anderem festgelegt habe, für die Gebäudezeile an der B 304 aus Lärmschutzgründen eine höhere Bebauung zuzulassen. "Das ist das erste Gebäude", sagte er, das nun in diesem Sinn entstehen solle.

Das von der Bayern Wohnen GmbH in Grünwald geplante Wohnhaus soll vier Vollgeschosse umfassen, wobei das oberste als Terrassengeschoss zurückgesetzt wird. Entstehen werden 17 Wohnungen, in denen sich die Wohnbereiche nach Süden und Westen öffnen. 21 Stellplätze soll es in einer Tiefgarage geben, sechs weitere oberirdisch. 1650 Quadratmeter Geschossfläche sind geplant für den Komplex, der winkelartig angeordnet wird. Es gelten die Maßgaben der sozialgerechten Bodennutzung, der Gemeinde fallen 300 Quadratmeter Wohnfläche zu, für die sie sich nach dem Haarer Modell ein 25-jähriges Belegungsrecht sichert.

Der Gemeinderat gab Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) freie Hand, weitere Schritte für das Verfahren einzuleiten und mit der Bayern Wohnen GmbH einen städtebaulichen Vertrag abzuschließen, der die Übernahme von Folgelasten durch den Bauträger regelt.

© SZ vom 19.11.2019 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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