Haar:Tage der Entscheidung

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Die Jugendstilbauten auf dem ehemaligen Klinikgelände stehen überwiegend leer. (Foto: Claus Schunk)

Das Haarer Rathaus hofft beim Jugendstilpark auf Einigung mit den Investoren

Von Bernhard Lohr, Haar

Nicht wenige sorgen sich langsam um den Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles. Die Gebäude auf dem ehemaligen Klinikgelände Haar II in Eglfing stehen leer, und an der mittlerweile 100 Jahre alten Bausubstanz, die als eines der schönsten Beispiele der Jugendstilarchitektur im Münchner Raum gilt, nagt der Zahn der Zeit. Noch zeichnet sich nicht ab, wann die Investoren, die dem Bezirk Oberbayern das Gelände abgekauft haben, mit den Bauarbeiten beginnen, um dort das Wohngebiet "Jugendstilpark" zu schaffen. Gerade in diesen Tagen stehen wieder einmal wichtige Entscheidungen an. Der über Monate in Gesprächen ausgehandelte städtebauliche Vertrag zwischen der Gemeinde und den Investoren liegt unterschriftsreif vor. Im Rathaus wird mit Spannung das Okay der Investoren erwartet.

Der städtebauliche Vertrag wird als letzte große Hürde auf dem Weg zur baulichen Neuordnung des Geländes in Eglfing gesehen. Es sei eine hohe Hürde, wie Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) bekennt. Es seien harte, zähe Verhandlungen gewesen. Der Gemeinderat hat seinerseits, wie es aus dem Rathaus heißt, das Papier schon abgesegnet. Jetzt wird schon seit einiger Zeit auf die Zustimmung der Gegenseite gewartet. Bauamtsleiter Rainer Wöhrl, der Ende des Monats nach 27-jähriger Tätigkeit in der Bauabteilung des Rathauses in den Ruhestand geht, hat nach eigenen Worten "die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben", dass er selbst noch seine Unterschrift unter das Papier setzen kann. Das Jugendstilpark-Projekt werde die Gemeinde wegen seiner Dimension und seiner Bedeutung "auf Jahre prägen", sagt er. Wohnraum für mehr als 2000 Menschen soll in sanierten historischen Gebäuden und in Neubauten entstehen.

In dem Vertrag ist unter anderem die Übergabe von Gemeinschaftsflächen aus dem Eigentum der Investoren geregelt. Investoren sind die Jugendstilpark München GmbH und die Oberbayerische Heimstätte als Wohnungsbaugesellschaft des Bezirks. Sobald der Vertrag in trockenen Tüchern ist, will die Gemeinde das Bebauungsplanverfahren zum Abschluss bringen. Die öffentliche Auslegung würde unmittelbar folgen, sagt Wöhrl.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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