Haar:Schadstoffe im Büro

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Geschäftsführer Ulrich Bittner setzt sich für sauberes Raumklima ein. (Foto: Schunk)

Auffällige Werte im Haus der Baugesellschaft München-Land

Von Markus Mayr, Haar

Die Luft in den Büros der Baugesellschaft München-Land (BML) in Haar ist teilweise höher mit flüchtigen organischen Verbindungen belastet als dass dies noch hygienisch als völlig unbedenklich gelten könnte. Das fand ein Gutachter heraus, der die Luft in den Büros auf diese in hoher Konzentration schädlichen Stoffe hin untersuchte. Sehr hoch konzentriert können sie das sogenannte Sick-Building-Syndrom auslösen, dessen Symptome die Weltgesundheitsorganisation definiert hat. Dazu gehören Kopfschmerzen oder gereizte Atemwege.

Ende November vergangenen Jahres hatte der Geschäftsführer der BML, Ulrich Bittner, veranlasst, die Raumluft zu untersuchen, weil eine Handvoll Mitarbeiter über entsprechende Symptome geklagt hatte. Ergebnis: Die Konzentration der potenziellen Schadstoffe in der Raumluft ist "hygienisch noch unbedenklich". Der Bürobetrieb könne aufrecht erhalten werden, doch empfiehlt der Gutachter "verstärktes Lüften". Bittner erklärte, dass bis auf einige wenige die meisten der 47 Mitarbeiter beschwerdefrei seien, ihn selbst eingeschlossen. Eine Schwangere habe keine Bedenken wegen der leicht erhöhten Werte.

Erst im Sommer vergangenen Jahres haben die Angestellten der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft einen Neubau bezogen. Seit November arbeiten sie auch wieder vom frisch sanierten Altbau aus. Aufgrund steigender Auftragslage ist es laut Bittner nötig gewesen, die Büros zu ertüchtigen und zu erweitern. Der Gutachter untersuchte sowohl die Luft im Alt- als auch im Neubau. Bei der Messung im Neubau sticht besonders der hohe Styrol-Wert heraus. Während der Stoff in den Räumen des Altbaus nicht nachgewiesen werden konnte, ist im neuen Gebäude mehr Styrol in der Luft, als das Umweltbundesamt als dauerhaft völlig unbedenklich einstuft. "Erhöhte Styrolwerte sind insbesondere bei Neubauten nicht unüblich, sollten aber trotzdem nicht vorkommen", heißt es in der abschließenden Bewertung des Gutachters. Styrol ist ein Aromat, seine Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch nicht gänzlich erforscht.

Geschäftsführer Bittner sagte dazu: "Bei Modernisierungen und Neubauten muss man mit Geruchsbelästigung rechnen. Das ist auch bei neuen Wohnungen so." Er selbst habe bei sich keine Symptome feststellen können, werde aber alles dafür tun, dass die wenigen Betroffenen ihre Beschwerden bald los sind. Die Betriebsärztin habe dem Büro wie der Gutachter auch "verstärktes Lüften" verordnet. Über Weihnachten und den Jahreswechsel hinweg, so Bittner, habe er ein regelmäßiges Öffnen der Fenster veranlasst. Unlängst ließ der Geschäftsführer die Schadstoffkonzentration in seinen Büros erneut messen. Die Ergebnisse erwartet er diese Woche. "Hoffentlich mit einer Tendenz zum Positiven", sagte Bittner.

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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