Haar:Sanierungsfall Schwimmbad

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SPD-Landtagsabgeordneter fordert Geld vom Freistaat für Kommunen

Das leisten sich nur die wenigsten: Die Gemeinde Haar betreibt drei öffentliche Bäder und steht dadurch finanziell in besonderer Weise unter Druck. Denn der Betrieb und auch die Instandhaltung kosten viel Geld. Akut steht zwar nichts Größeres an. Aber das kann sich schnell ändern. Wie Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) auf Anfrage erläuterte, bereitet der Gemeinde vor allem das Hallenbad im Konrad-Schulzentrum Sorgen. Die Badtechnik sei in die Jahre gekommen. Es könne daher jederzeit sein, dass die Technik ausfalle. "Ich zünde jeden Abend eine Kerze an", sagte Müller dazu. Sie hoffe einfach, von größeren Kosten verschont zu bleiben. Dabei hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren Geld in die Bäder gesteckt. Das Freibad wurde grundlegend saniert. Auch im Jagdfeldbad habe man die Garderoben und anderes erneuert, sagte Müller. Das Konradbad sei aber "bisserl in die Jahre gekommen". Müller: "Noch läuft es gut."

Der Haarer Landtagsabgeordnete Peter Paul Gantzer hat mit einer schriftlichen Anfrage an das Innenministerium das Thema der kostspieligen Bädersanierungen auf die Tagesordnung gebracht und auf Mängel hingewiesen. Das Ministerium bestätigte, dass von den 24 öffentlichen Schwimmbädern im Landkreis fünf zum Teil dringend sanierungsbedürftig sind: das Hallenbad Haar, das Schwimmbad Gräfelfing, das Freibad Unterhaching, das Hallenbad Riemerling und das Freizeitbad Pullach. Freilich wird in Riemerling und Pullach schon länger über größere Investitionen in die Bäder diskutiert. In Haar ist das bisher noch nicht auf der Agenda des Gemeinderats. Gantzer forderte aufgrund der drohenden hohen Kosten: "Zur Sanierung dieser Bäder müssen die Kommunen, die häufig die Sanierung nicht aus eigener Finanzkraft leisten können, vom Freistaat Bayern unterstützt werden." Gantzer plädierte für einen staatlichen Sonderfonds von 30 Millionen Euro. "Schwimmunterricht ist in unserer Gesellschaft sehr wichtig", sagte Gantzer und verwies auf Studien der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), wonach bereits jedes zweite zehnjährige Kind nicht schwimmen kann.

© SZ vom 31.08.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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