Haar:Recherchen zu NS-Zeit ziehen sich hin

Die vom Bezirk Oberbayern ins Leben gerufene Arbeitsgruppe zur Aufklärung der NS-Zeit an den Kliniken in Haar-Eglfing, Taufkirchen/Vils und Wasserburg hat sich konstituiert. Unter Leitung des Ärztlichen Direktors des Isar-Amper-Klinikums, Peter Brieger, wird bis Herbst ein Konzept entwickelt. Bereits seit Monaten geht der Archivar des Bezirks einer möglichen Verstrickung Anton Edler von Braunmühls in die Ermordung von Menschen mit Behinderung nach. Von Braunmühl arbeitete zu der Zeit, als im Zuge des so genannten Euthanasie-Programms Tausende Menschen ermordet wurden, am Klinikum Haar-Eglfing in führender Position und leitete die Klinik von 1946 bis 1957. Das Bild vom unbescholtenen Arzt und Klinikchef bekam jüngst durch Zeugenaussagen und Recherchen von Historikern Risse. Ein Sprecher des Isar-Amper-Klinikums sagte am Mittwoch, das Gutachten zu Braunmühl werde ohne Zeitdruck erstellt. Der Sachverhalt sei komplex. Auf dem Klinikareal in Haar ist eine Straße nach Braunmühl benannt.

© SZ vom 20.07.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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