Haar:Musikalische Wegmarken

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Steht im Mittelpunkt des ersten Abo-Konzertes in Haar: Mozart. (Foto: Getty Images)

Der Kulturverein Haar bietet in der neuen Saison wieder vier Abo-Veranstaltungen an - den Auftakt macht ein Mozart-Abend

Von Udo Watter, Haar

Wunderkind, Popstar der Wiener Klassik, genialischer Kindskopf mit Faible für Fäkalhumor, früh verstorbener, tragischer Fall - mit Wolfgang Amadeus Mozart verbindet die Welt ein Sammelsurium an besonderen Charakteristika und biografischen Wendungen, und so nimmt es nicht Wunder, dass sein Leben sogar oscarreif verfilmt wurde ("Amadeus" von Milos Forman). Nun, über den gebürtigen Salzburger, der für viele neben Bach und Beethoven als größter Komponist aller Zeiten gilt, ist viel geschrieben und nachgedacht worden, auf die Frage, wie man denn am besten seine Musik interpretieren solle, hat der Pianist Arthur Rubinstein einst gesagt: "Man "muss ihn mit reinem Herzen spielen".

Genau das haben die vier Virtuosen vor, die am Sonntag, 11. November, ein Konzert im Haarer Bürgersaal geben: der Pianist Markus Bellheim, die Flötistin Andrea Lieberknecht, Sonja Korkeala, Violine, und Clemens Weigel, Cello, spielen das Klaviertrio in B-Dur, das Klavierkonzert in C-Dur sowie die Jupiter-Sinfonie in der kammermusikalischen Bearbeitung von Johann Nepomuk Hummel. Der Abend "Mozart, Mozart, Mozart", beginnt um 19.30 Uhr, es ist zugleich der Auftakt der vom Haarer Kulturverein organisierten Abo-Reihe "Klassik pur und ohne Grenzen". Insgesamt gibt es in der Spielzeit 2018/19 vier Konzerte, das Abonnement kostet 65 Euro.

Die zweite Veranstaltung ist bereits im kommenden Jahr: Das Orchester Sinfonietta Waiblingen, die Haarer Mezzosopranistin Christa Maria Hell und der Tenor Alfons Brandl unter Leitung von Margret Urbig präsentieren am 26. Januar ein Neujahrskonzert mit opulentem Programm, unterstützt vom Augsburger Vokal Ensemble. So erklingen Opernchöre wie der Gefangenenchor aus "Nabucco", der Einzug der Toreros aus "Carmen" sowie Arien wie "Casta Diva" aus Belllinis "Norma" und "Torna la Pace" aus Mozarts "Idomeneo" Beschwingte Klänge dürfen bei einem Neujahrskonzert natürlich auch nicht fehlen, etwa aus den Operetten "Der Zigeunerbaron" von Johann Strauß und der "Vogelhändler" von Carl Ziller.

Erstaunliche Klangwelten erschließen beim 3. Abonnementkonzert am 17. März Michael Martin Kofler, der Solo-Flötist der Münchner Philharmoniker und seine Frau, die Harfenistin Regine Kofler mit einem Recital für Flöte und Harfe. Sie führen Werke von Bach, Chopin, Fauré, Ibert und Saint-Saens auf. Zum Abschluss der Reihe am 28. April gibt es noch mal eine ungewöhnliche Veranstaltung: Das Kammermusikensemble des BR-Symphonieorchesters präsentiert "Die Geschichte vom Soldaten", ein Märchenstoff, aus dem Strawinsky mit dem Librettisten Ramuz um 1916/17 ein virtuoses Werk schuf, das bis heute als Wegmarke des modernen Musiktheaters gilt. Und der in Haar wohnende Posaunist Hansjörg Profanter, Mitglied des Symphonieorchesters, bringt die sechs weiteren Ensemblemitglieder mit. Worum gehts in dem Stück? Ein einfacher Soldat tauscht, vom Teufel verführt, seine Geige gegen ein Buch, das ihm großen Reichtum verspricht. Er verkauft damit seine Seele. In der Musik greift Strawinsky die Strömungen seiner Zeit auf: Es finden sich Märsche, Walzer, Jazz-Elemente, Ragtime oder Tango. Als Erzähler, der das Publikum durch die Geschichte führt, wird Ilja Richter fungieren. Der 1952 in Berlin geborene Schauspieler, Autor und Regisseur dürfte älteren Semestern vor allem als Moderator der Musiksendung "Disco" bekannt sein.

In der vergangenen Spielzeit haben knapp 200 Abonnenten das Angebot des Kulturvereins Haar genutzt, der sich auch heuer bemüht hat, "besondere künstlerische Akzente" zu setzen. Etliche der Auftretenden sind aus Haar oder haben einen Bezug zur Gemeinde.

Weitere Infos und Abonnement-Bestellungen sind möglich unter www.kulturverein-haar.de

© SZ vom 03.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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