Haar:Mit Brecht und Rap gegen rechts

Sie war Mitglied im jüdischen Mädchenorchester von Auschwitz, spielte dort Akkordeon, obwohl sie eigentlich Klavier gelernt hatte, und musste immer wieder den Gang ankommender Häftlinge in den Tod musikalisch begleiten. Heute singt die 1924 in Saarlouis geborene Esther Bejarano jüdische Partisanenlieder und Songs von Brecht und Eisler oder auch von "De Höhner" - zusammen mit der Kölner Rap-Band "Microphone Mafia" und ihrem Sohn Joram am Bass. Zurzeit ist die ungewöhnliche Formation wieder auf Tour und sie wird diesen Donnerstag, 17. März, im Haarer Ernst-Mach-Gymnasium Station machen. Die 91-Jährige wird aber nicht nur singen, sondern auch aus ihrer Biografie lesen, von Auschwitz erzählen und vor neuen rechten Tönen warnen. Mit ihrer Musik möchten die Künstler vor allem jüngeres Publikum ansprechen. "Ihr seid nicht schuld an dem, was damals geschah. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr über diese schrecklichen Verbrechen nichts wissen wollt", erklärt Bejarano. Organisiert wurde das Konzert mit Unterstützung der Bürgerstiftung Haar. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird aber gebeten, Beginn ist um 19.30 Uhr.

© SZ vom 17.03.2016 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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