Haar:Lücke fast geschlossen

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Gemeinde mobilisiert mit Betreibern zusätzliche Kinderbetreuungsplätze

Der Weckruf war nicht umsonst: Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) hat gemeinsam mit verschiedenen Trägern von Kindertagesstätten in Haar die Betreuungslücke weitgehend schließen können, die sich zuletzt wegen der Schwierigkeiten einer Einrichtung aufgetan hatte. Wie Müller jüngst im Gemeinderat berichtete, habe man in einer gemeinsamen Anstrengung 22 zusätzliche Betreuungsplätze für den Herbst dazugewinnen können. "Die Hilfsbereitschaft anderer Einrichtungen war sehr groß", sagte sie.

Müller hatte kürzlich bekannt gemacht, dass wegen Personalengpässen in einer Kindertagesstätte 45 Plätze im Herbst nicht besetzt werden könnten, die eigentlich fest eingeplant seien. Die in Frage kommenden Betreiber von Einrichtungen in Haar dementierten freilich, dass sie gemeint sein könnten. Nun bestätigte auf wiederholte Anfrage das Evangelisch-Lutherische Dekanat München, dass es wegen der Betreuungslücke ein Gespräch mit der Bürgermeisterin gegeben habe. Das Dekanat betreibt den Kindergarten an der Jesuskirche in Haar.

Der CSU-Fraktionschef im Gemeinderat, Dietrich Keymer, der auch im Kirchenvorstand der Jesuskirche sitzt, rügte nun das Vorgehen der Bürgermeisterin als aus seiner Sicht übereilt. Sie habe mit der voreiligen Bekanntgabe der Betreuungslücke, die nun weitgehend geschlossen worden sei, Pferde scheu gemacht. So sei sogar die Rede davon gewesen, dass zwei Gruppen geschlossen werden müssten. Es wäre besser gewesen, sagte Keymer, erst das Gespräch mit den Betreibern der Kindertagesstätte zu suchen. Müller hielt dem freilich entgegen, dass sie nur Fakten weitergegeben habe. Es seien schließlich Absagen an Eltern rausgegangen, die mit einem Betreuungsplatz gerechnet hätten. Auch hätten Gemeinderäte ein Recht darauf, über solche Dinge informiert zu werden. Schließlich könnte es ja sein, dass sie von Betroffenen auf das Problem angesprochen würden. Johanna König-Müller aus der Dekanatsverwaltung bezeichnete am Dienstag den gesamten Vorgang als bedauerlich. Auch in anderen Kindertagesstätten gebe es Personalengpässe. Man hätte sich früher an einen Tisch setzen und das Problem anders lösen können.

© SZ vom 07.06.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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