Haar:Konkrete Kunst in der Unterführung

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Der Umbau des Bahnhofs verzögert sich weiter

Der Umbau der Unterführung am Bahnhof bereitet der Gemeinde Haar weiter Probleme. Zwar ist man auf der Nordseite in Richtung Eglfing gut vorangekommen. Mittlerweile ist die lang gezogene Rampe weitgehend fertig und das Eingangsportal betoniert. Die neuen Fahrradständer werden schon genutzt. Und auch auf der Südseite zur Ortsmitte hin wird schon gebaut. Doch das vielleicht schwierigste Stück ist die Unterführung selbst. Denn dort ist trotz Sanierungsarbeiten der Bahn in der Vergangenheit immer wieder Sickerwasser eingedrungen. Die Gemeinde scheut sich nun, mit der intensiven und auch künstlerisch anspruchsvollen Gestaltung des Bahnsteigzugangs zu beginnen. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) sagte jüngst, es blieben Zweifel daran, dass Wasserschäden in Zukunft vermieden werden könnten. Müller sagt, Zusicherungen dieser Art hätten derzeit wenig Aussagekraft, weil es ja praktisch kaum regne. Wenn mal wieder Unwetter anstünden, könne es ganz anders aussehen. Deshalb erwartet die Gemeinde auf jeden Fall Verzögerungen bei der künstlerischen Gestaltung des Durchgangs.

Der Künstler Jochen Scheitauer wurde mit der Gestaltung beauftragt, und soll nach bisheriger Beschlusslage ein in Material und Gestaltung eng an Bahn-Vorgaben orientiertes Konzept umsetzen. Der 1948 in Kassel geborene Scheithauer ist ausgebildeter Steinmetz und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er auch lebt und arbeitet. Als Vertreter der "Konkreten Kunst" schafft er aufs Wesentliche reduzierte Werke, die aus geometrischen Formen abgeleitet sind. In Haar wird er mit Gelb- und Grüntönen arbeiten, also den Gemeindefarben.

Beim derzeit laufenden Umbau des Südzugangs müssen Fahrgäste der Bahn Einschränkungen hinnehmen. Die Treppe ist dank eines Provisoriums nutzbar, aber es geht eng zu. Zudem laufen die Menschen, die aus der Unterführung kommen, direkt auf zwei Bäume zu, die mitten im Weg stehen. Müller sagte, sie hoffe, dass es der Gemeinde möglich sein werde, den Bahnhofsvorplatz etwas umzugestalten. Ihr schwebt vor, die Bepflanzung zu ändern und den Bodenbelag auszutauschen. Wegen eines Eingriffs dort stünden noch Verhandlungen mit der Bahn bevor. Die Gemeinde baut die Bahnsteigunterführung auf eigene Kosten um, weil die Bahn sagt, dass die ursprüngliche Ausstattung ausreichend und funktional sei. Wie der Umbau vonstatten geht, hängt daher stark von Vorgaben der Bahn ab.

© SZ vom 27.08.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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