Haar:Immer wieder Barrieren

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Einbau neuer Aufzüge behindert Rollstuhlfahrer am S-Bahnhof

Der Umbau des Haarer Bahnhofs ist und bleibt ein deprimierendes Thema. Nach monatelanger Baustelle ist zwar der umgebaute Nordzugang nun barrierefrei zugänglich. Die Gemeinde hat auf eigene Kosten eine flache Rampe bauen lassen und das gesamte Eingangsportal neu geschaffen. Doch nun hat die Bahn beschlossen, die beiden Aufzüge auszutauschen, die Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte von der Südseite zur Unterführung und von der Unterführung zum Bahnsteig befördern. Derzeit sind schon Handwerker zugange. Und sie werden noch länger benötigen. Wie die Gemeinde mitteilt, wird der Bahnhof bis Mitte Dezember nicht barrierefrei sein. Das habe die Bahn verkündet.

Aber das ist nicht das einzige. Wie Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) im Bauausschuss des Gemeinderats mitteilte, gibt es Ärger, weil an der Schnittstelle zwischen dem Unterführungsbau und Anbau Wasser eindringt. Es zeichne sich ein Rechtsstreit wegen der Angelegenheit ab, sagte Müller. Womöglich sei von oben nicht richtig verdichtet worden, doch die Schuldfrage sei strittig. Es könnte aufwendig werden, den Fehler zu beheben, weil dafür in den Bahnverkehr eingegriffen werden müsste. Eine Sperrung wäre nötig. Welche Probleme eindringendes Wasser in einer Bahnunterführung bereiten kann, kennt die Gemeinde übrigens zu genüge. In Zuge des Umbaus am Bahnhof ist ja vorgesehen, dass ein Künstler die Wände der Unterführung gestaltet. Doch davon sieht man derzeit ab, weil die Wände nach Ansicht der Gemeinde feucht sind. Die Bahn argumentiere, diese seien trocken. Der Witz von "bahntrocken" kursiert schon, was so viel heißt wie: trocken, wenn es wochenlang nicht regnet.

Derweil kommt man auf der Südseite voran. Trotz Problemen auch dort sollen bis Weihnachten Treppenanlage und Dacheinbau abgeschlossen sein, heißt es.

© SZ vom 16.10.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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