Haar:Ideen für das Lernen der Zukunft

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Geplante Grundschule am Jagdfeldring: Die Gemeinde lädt Architekten ein

Von Bernhard Lohr, Haar

Jetzt sind kreative Ideen gefragt. Die Gemeinde Haar lässt Architekten sich in einem Realisierungswettbewerb Gedanken zum Bau einer Grundschule am Jagdfeldring machen. Die Planer bekommen genaue Vorgaben, damit klar ist, was die Gemeinde erwartet und was finanziell möglich ist. So darf der Bau der vierzügigen Schule für 400 Kinder nicht mehr als 26 Millionen Euro kosten. Dafür wollen die Haarer ein Gebäude für den Ganztagsunterricht, mit Mensa, Dreifachturnhalle und Tiefgarage - und das alles auf begrenztem Raum neben der bestehenden Schule.

Mittlerweile hat sich in Absprache mit der Schulleitung der Jagdfeld-Grundschule im Gemeinderat die Überzeugung durchgesetzt, dass die beiden dann benachbarten Schul-Einheiten organisatorisch unter einem Dach von einem Rektorat geführt werden sollen. In dem Neubau soll es ein Büro für die stellvertretende Schulleitung geben, dazu einen Musikraum, eine kleine Bibliothek und einen Mehrzwecksaal. Dass weitere Fachräume im Altbau bleiben sollen, in den die Schüler aus dem Neubau dann wechseln müssen, traf zuletzt im Bauausschuss des Gemeinderats bei Gerlinde Stießberger (CSU) auf Widerspruch. "Eine schlimmere Planung gibt es nicht", sagte sie, das sei unpraktikabel. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) widersprach und sagte, es sei auf Wunsch der Schulleitung so festgelegt worden. Die Schulgebäude sollten als Einheit funktionieren.

Die CSU freilich sieht das gesamte Schulbauvorhaben kritisch, weil sie befürchtet, dass am Jagdfeld mit der alten und der neuen Schule eine zu große, anonyme Einheit entsteht. Auch wäre es aus ihrer Sicht besser gewesen, die dritte Grundschule nördlich der Bahntrasse zu errichten. Ungeachtet dessen betonte Thomas Reichel, dass die CSU gewillt sei, konstruktiv an der Ausgestaltung der Schule mitzuwirken.

Die soll nach dem Wunsch der Bürgermeisterin, die selbst Lehrerin ist, etwas ganz Besonderes werden. Das Münchner Lernhauskonzept soll Pate stehen für ein Haarer Modell von einer Schule, an der das ganztägige Lernen möglich ist. Die Architekten sollen besonders auf den Faktor Lärm eingehen. Es soll Ruhezonen geben an der Schule, damit sich die Schüler zurückziehen können. Angedockt an zwei Klassenzimmer ist nach Wunsch der Gemeinde jeweils ein Ganztages-Betreuungsraum vorzusehen. Teamzimmer für die Lehrer soll es im Neubau geben, dafür sollen Sekretariat und das große Lehrerzimmer im Altbau Platz finden.

Die Grünen haben durchgesetzt, dass die Planer Ideen entwickeln sollen, wie die Schulfamilie an der Gestaltung der Außenanlagen eingebunden werden kann. 57 Bewerbungen von Architekturbüros liegen im Rathaus bereits vor. 15 bis 27 werden ausgewählt und können sich beteiligen. Die Wettbewerbssumme: 115 000 Euro. Eine Jury wird über den Sieger entscheiden. Die Entwürfe werden dann öffentlich ausgestellt.

© SZ vom 19.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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