Haar:Hochhaus mit 14 Geschossen

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Wohnturm-Pläne passieren den Bauausschuss einstimmig

Die Planungen für den Bau eines 42 Meter hohen Wohnturms an der Ecke Münchner Straße und Jagdfeldring in Haar sind am Dienstagabend einen großen Schritt vorangekommen. Der Bauausschuss des Gemeinderats billigte nach der ersten vorgezogenen öffentlichen Auslegung und nach Behandlung der vorgebrachten Änderungswünsche schließlich einstimmig das vorliegende Bebauungskonzept, das Grundlage für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan bildet. Das beauftragte Architekturbüro Goergens & Miklautz hatte unter anderem eine Verschattungsstudie vorgelegt, die laut Bauamtsleiter Josef Schartel zeigte, dass der Bau "unproblematisch" sei.

Auch wenn das Projekt am Ende von allen Fraktionen Zustimmung erfuhr - was die Verschattung und auch die Abstandsflächen angeht, ging die CSU nicht mit der Mehrheit im Ausschuss mit und verweigerte laut Schartel bei diesen Unterpunkten ihr Plazet. Die CSU habe auch grundsätzlich die fehlende Eignung des Standorts an der stark befahrenen B304 für Wohnbebauung zum Ausdruck gebracht, heißt es.

Demnächst werden die Planungterlagen laut Bauamtsleiter Schartel im Rathaus öffentlich ausgelegt, damit weitere Einwendungen vorgebracht werden können. Im Herbst könnte ihm zufolge nach aktuellem Stand der Satzungsbeschluss für das seit Jahren in Haar verfolgte Projekt fallen.

Trotz der Brisanz, die dem Bauvorhaben in der Vergangenheit zugeschrieben wurde, fand die Beratung am Dienstagabend im Bauausschuss fast ohne öffentliche Beteiligung statt, wie Schartel auf Anfrage sagte. Man sei auf größeres Bürgerinteresse vorbereitet gewesen. Pläne für ein Hochhaus, das allerdings noch nicht vom Büro Goergens entworfen worden war, waren 2013 und 2014 auf massiven Widerspruch gestoßen. Es bildete sich eine Bürgerinitiative und es kam zu einem Bürgerentscheid, der aber mangels Beteiligung kein bindendes Ergebnis brachte.

Nun liegen neue, vom Gemeinderat bereits vor längerer Zeit für gut befundene Entwürfe für ein 14 Geschosse hohes Gebäude vor, samt einer begleitenden Blockbebauung an der Münchner Straße und am Jagdfeldring. Es sollen dort auf dem sogenannten Quinz-Grundstück an der Bundesstraße 304 insgesamt 123 Wohnungen entstehen. Mit dem Investor wurde ein städtebaulicher Vertrag ausgehandelt, der unter anderem der Gemeinde Zugriff auf Wohnungen sichert, die dann nach dem Haarer Modell günstig vermietet werden können.

© SZ vom 11.07.2019 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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