Haar:Gleiche Stelle, ähnliche Pläne

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Das Quinz-Grundstück ist erneut für ein Hochhaus im Gespräch

Die Wunden, die der Hochhaus-Streit in Haar geschlagen hat, sind kaum geschlossen. Nun gibt es wieder Überlegungen, an der einst umkämpften Stelle an der Münchner Straße in die Höhe zu bauen. Es ist noch nichts konkret. Ein Bauantrag oder nur eine Bauvoranfrage liegen im Rathaus nicht vor. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) bestätigt allerdings, dass in Zuge der Rahmenplanung, die Architekt Gert F. Goergens im Auftrag der Gemeinde für die Südseite der Münchner Straße und der Wasserburger Straße erstellt, Aussagen zu dem betreffenden Grundstück an der Ecke Jagdfeldring getroffen werden. Und dort, sagt Müller, ist nach Einschätzung des Architekten der richtige Ort, um hoch zu bauen.

Sie selbst, sagt Müller, stehe hinter dieser städtebaulichen Einschätzung. Das sei im Hochhauskonflikt stets ihre Position gewesen. Dieser Streit, der die Gemeinde über Monate aufwühlte, hatte zwei Bürgerentscheide zur Folge, bei denen die Gegner eines Wohnturms mit 46 Metern Höhe jeweils die notwendige Anzahl an Stimmen für einen gültigen Entscheid verpassten. Die erste Abstimmung im Sommer 2014 wurde wiederholt, weil das Rathaus Hinweise in die Wahlkabinen gehängt hatte, die die Hochhausgegner als Versuch einer Wählerbeeinflussung deuteten. Das Landratsamt ordnete den zweiten Bürgerentscheid an.

Auch wenn nach dem Scheitern der Hochhaus-Kritiker, die eine generelle 19-Meter-Obergrenze forderten, dem Wohnturm nichts mehr entgegen stand, lenkte Investor Rolf Rossius ein. Er setzte einen Wettbewerb mit Architekturstudenten an und lobte ein Preisgeld aus. Doch nur wenige Bürger nutzten die Chance, mit abzustimmen. Die Gestaltungsideen überzeugten nicht. Hinterher war von einer verpassten Chance die Rede. Nun kommt also wieder ein Hochhaus auf dem sogenannten Quinz-Grundstück ins Gespräch, wo derzeit in einem maroden ehemaligen Gewerbebau Arbeiter untergebracht sind. Dem Vernehmen nach könnte das Hochhaus 36 Meter hoch werden. Von zwölf Stockwerken ist die Rede. Ungewöhnlich wäre solch ein Bau an der B 304 nicht. Der Büroturm in Haar ist 60 Meter hoch, im angrenzenden Jagdfeld-Gebiet reichen einige Gebäude an die 40-Meter-Marke heran.

© SZ vom 19.11.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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