Haar:Es weihnachtet schon

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Rund um den Kirchplatz leuchtet es in der Adventszeit in Haar. Nach dem Willen der CSU soll die Beleuchtung auf andere Straßen ausgedehnt werden. (Foto: Angelika Bardehle)

Gemeinderat diskutiert über Straßenbeleuchtung in der Adventszeit - zur Förderung des Einzelhandels

Von Bernhard Lohr, Haar

Das Haarer Ortszentrum soll künftig in der Vorweihnachtszeit leuchten. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass sich die Verwaltung im Rathaus für eine stimmungsvolle Dekoration einsetzt. Der Wunsch wurde in Haar in den vergangenen Jahren immer wieder geäußert. Nun soll auf Antrag der CSU das Rathaus einen neuen Anlauf unternehmen, möglichst im Schulterschluss mit den Ladenbesitzern mehr Stimmung in die Vorweihnachtszeit reinzubringen. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) sagte zu, das Thema bei der nächsten Besprechung mit den Geschäftsleuten am 19. Juli auf den Tisch zu bringen.

Derzeit gibt es einige Bestrebungen, das Geschäftsleben im Zentrum zu aktivieren. Die Basis bildet dabei ein Einzelhandelsgutachten, das die Gemeinde erstellen lässt und von dem erste Grundzüge letztens im Gemeinderat vorgestellt wurden. Dabei verteilte ein Vertreter der Beratungsfirma Cima zum einen Lob dafür, dass Haar seinen innerstädtischen Handel bisher relativ gut geschützt hat. Andererseits rief er zur Überraschung manches Gemeinderats dazu auf, in engen Grenzen festzulegen, wo so genannte innenstadtrelevante Sortimente angeboten werden dürfen und wo nicht. Das Jagdfeldzentrum etwa, südlich der B 304, zählte er nicht mehr zur Innenstadt. Schützenswert für ihn: die Leibstraße und das Bahnhofsareal. Ihren Wunsch nach einer Weihnachtsbeleuchtung, die ebenfalls den Einzelhandel fördern soll, hat die CSU in ihrem Antrag aber nicht so eng eingegrenzt. Sie würde sich eine solche in der Leibstraße, am Bahnhof, in der Kirchenstraße und am Jagdfeldzentrum wünschen. Das Rathaus solle dafür einen Vorschlag erarbeiten und bis 24. Juli dem Gemeinderat vorlegen.

CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer begründete den Antrag damit, dass man mit Gewerbetreibenden gesprochen und deren Begehr sich zu eigen gemacht habe. Man sei einfach "geradlinig" vorgegangen - wie immer. Diese Aussage nervte einige SPD-Gemeinderäte. Alexander Zill (SPD) sagte, er hätte gerne eine "Erläuterung" und wäre interessiert, wie sich die CSU das konkret vorstellt. Das Jagdfeldzentrum etwa gehöre einem privaten Investor. Über dessen Kopf hinweg könne man nichts bestimmen. In der Leibstraße müssten ebenfalls viele Interessen unter einen Hut gebracht werden. Alfons Meindl (SPD) pflichtete bei und fühlte sich an den kürzlich gestellten CSU-Antrag zur Einführung eines Behindertenbeirats erinnert. "Es wäre schön, wenn man sich vorher Gedanken macht."

Bürgermeisterin Müller, die seit einiger Zeit auch wegen des Einzelhandelsgutachtens das Gespräch mit den Ladenbesitzern am Ort sucht, versuchte positiv an die Sache heranzugehen. Sie bekannte offen: "Ich liebe den Kitsch an Weihnachten." Sie stehe dem CSU-Antrag positiv gegenüber. Manuela Fürnrieder (SPD) riet, es nicht nur bei einer Beleuchtung zu belassen, sondern möglichst auch die Vorweihnachtszeit durch Programm zu bereichern. So könnten sich Ladenbesitzer jeden Tag ein kleines Ereignis - etwa ein Weihnachtssingen oder eine Ausstellung im Schaufenster - ausdenken, um "Leben in die Straße zu bringen".

Werner Kozlik (Grüne) sprach sich dafür aus, die Gewerbetreibenden an den Kosten der Weihnachtsbeleuchtung zu beteiligen.

© SZ vom 02.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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