Haar:Erinnern, aber wie?

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Podiumsdiskussion zum Umgang mit NS-Verbrechen in Haar

Von Bernhard Lohr, Haar

Vergessen ist keine Option. Das haben viele Verantwortliche in jüngster Zeit immer wieder betont. Der Bezirk Oberbayern und das Isar-Amper-Klinikum München-Ost ziehen an einem Strang, um die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar wach zu halten. Ein Arbeitskreis wurde dafür eigens eingerichtet. Und Bezirkstagspräsident Josef Mederer hat sich jüngst aus Anlass der Präsentation des Gedenkbuchs für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde dazu bekannt, eine Erinnerungskultur im Bezirk und in seinen Institutionen zu etablieren. Nun kommt in Jörg Skriebeleit, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, jemand nach Haar, der in der Gedenkstätten-Arbeit Maßstäbe gesetzt hat.

Skriebeleit diskutiert am Sonntag, 4. November, von 11 Uhr an auf dem Podium im Kleinen Theater mit Mederer, dem Ärztlichen Direktor des Isar-Amper-Klinikums München-Ost, Peter Brieger, sowie dem Psychotherapeuten und Autor Jürgen Müller-Hohagen. Was bedeutet Erinnerungskultur heute konkret? Was kann sie leisten, wo sind ihre Grenzen? Was sind angemessene Formen des Erinnerns? Wie können damit Menschen erreicht werden, die diesem Begriff skeptisch gegenüber stehen? Und welche Verantwortung ziehen wir daraus für unsere politische Gegenwart und Zukunft? Das sind drängende Fragen, die laut einer Mitteilung des Isar-Amper-Klinikums an diesem Sonntagvormittag diskutiert werden sollen. Auch das Publikum hat Gelegenheit, sich im kleinen Kreis mit den Podiumsgästen auszutauschen. Es moderiert Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler.

Die Diskussionsrunde mit dem Titel "Vergeben und Vergessen?" findet in der Reihe "Salon Zukunft Heimat" statt, die die Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern zwei Mal jährlich ausrichtet. Künftig sollen diese Veranstaltungen, die bisher an unterschiedlichen Orten in Oberbayern ausgerichtet wurden, jeweils im Frühjahr und im Herbst im Kleinen Theater in Haar stattfinden.

Der Eintritt zu der Podiumsdiskussion ist frei. Um Anmeldung per E-Mail an info@fachberatung-heimatpflege.de wird gebeten. Eine Platzreservierung ist nicht möglich.

© SZ vom 23.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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