Haar:Entscheidende Unterschrift

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Gemeinde und Investor stehen vor Einigung zum Jugendstilpark

Der Knoten ist offenbar geplatzt. Beim größten Wohnungsbauprojekt in der Gemeinde Haar seit Jahrzehnten wird es jetzt konkret. Die Investoren, die auf dem ehemaligen Klinikareal von Haar II das Jugendstilpark-Wohngebiet umsetzen wollen, haben am Montag eine Unterschrift unter einen Vorvertrag gesetzt. Am Dienstag und Mittwoch standen Notartermine für den städtebaulichen Vertrag an, in dem die Verpflichtungen der Investoren und der Gemeinde in Zusammenhang mit dem Bauvorhaben geregelt sind. Zuletzt hatte es eine Hängepartie um dieses Vertragswerk gegeben. Im Rathaus herrschte über Wochen eine gespannte Erwartungshaltung.

Zuletzt wuchs die Sorge, es könnte bei dem planerisch seit Jahren verfolgten Projekt in letzter Sekunde doch noch zu einer Blockade kommen. Viele der ehemaligen Klinikgebäude in dem 22,5 Hektar großen Areal stehen mittlerweile leer. Die Gebäudesubstanz leidet. Abgesehen davon gibt es noch einige Gründe, warum die Gemeinde möglichst bald den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan für das Gebiet fällen möchte, das einmal 2000 Neubürger bevölkern sollen.

Es hängt viel dran an dem Projekt, das in vielfacher Hinsicht Modellcharakter hat. Schließlich wird ein baulich seit Jahrzehnten praktisch unverändertes Ensemble umgestaltet. Der Bezirk Oberbayern verkaufte die ehemaligen Klinikgebäude im Juli 2010. Die Jugendstilpark München GmbH veräußerte in der Folge Teile davon weiter. So ist eine BHB Bauträger GmbH in Grünwald mittlerweile ebenso engagiert wie eine Casa Jugendstilpark GmbH, die ebenfalls ihren Sitz in Grünwald hat. Die Bauträger wollen die Gebäude sanieren und umbauen. Die restlichen 10,8 Hektar des Geländes übernahm die Oberbayerische Heimstätte als Wohnungsbaugesellschaft des Bezirks, um dort Neubauten zu errichten. Das alte Casino baut die Oberbayerische Heimstätte zum neuen Firmensitz um.

Die Gemeinde verfolgt den möglichst zügigen Bau eines Pflegeheims im Norden des Areals. Auch eine Einrichtung für Betreutes Wohnen soll entstehen. Wie Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) kürzlich sagte, wird in einem der ersten fertigzustellenden Gebäude im Jugendstilpark auf Betreiben der Kommune vergünstigter Wohnraum geschaffen. Müller bestätigte nun am Dienstag auf Anfrage die Fortschritte bei dem Jugendstilpark-Projekt. Für weitere Erklärungen verwies sie auf die Sitzung des Gemeinderats Ende November. Erst vor zwei Wochen hatte die Jugendstilpark München GmbH ihren Willen bekräftigt, zu einer Einigung zu kommen, und beim städtebaulichen Vertrag Entgegenkommen signalisiert.

© SZ vom 11.11.2015 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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