Haar:Ein Wert an sich

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CSU stößt in Haar Diskussion über die Kosten für die Gaststätte im Sportpark an

Von Bernhard Lohr, Haar

Letztens war richtig Trubel im Sport- und Freizeitpark in Haar. Es fanden die Southern Cheer- & Dance-Classics 2017 statt. Zig Teams traten an und die Zuschauerränge waren belegt. Von Mittag bis in den Abend hinein drängten sich die Menschen in den Gängen. Und doch brachte dieser Samstag Anfang Mai mit Hunderten Besuchern der Gaststätte in der Dreifachturnhalle kaum Zusatzgeschäft. Relativ wenige Gäste saßen drinnen oder bei bestem Wetter draußen auf der Terrasse. Warum auch? Die veranstaltenden Vereine hatten für das Event an alles gedacht. An Ständen wurde an langen Tischen Kuchen verkauft und es gab warme Würstel für wenig Geld.

Es war sicher kein untypischer Samstag und einer, der zudem zeigt, wo das Problem für eine Gaststätte in dem Sportpark liegt. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) jedenfalls machte am Dienstagabend im Gemeinderat deutlich, dass es nicht ganz einfach sei, an einem fern der Laufkundschaft gelegenen Standort Gastronomie zu betreiben. Es gab Zeiten, da wechselten in kurzer Abfolge die Pächter in der der Gemeinde gehörenden Gaststätte. Das italienische Lokal "Da Pino" gibt es nun seit Jahren. Und es funktioniert alles in Müllers Augen. Es sei eine "gut laufende, anerkannte und beliebte Gaststätte", sagte sie. Das dürfe man mitten im Sportpark nicht gefährden. "Das ist ein Wert, den man erhalten muss."

Dass sich Müller zu dieser Klarstellung genötigt sah, war einem unbedeutenden Anlass geschuldet. Es ging um alte Zahlen aus dem Wirtschaftsplan des Sport- und Freizeitparks aus dem Jahr 2014 und einen dieser Verwaltungsakte, die Gemeinderäte und Beobachter gleichermaßen ermüden. Kämmerer Günter Rudolf bat die Gemeinderäte, ihren Segen zum Jahresabschluss 2014 zu geben, was in der Regel schnell passiert. Doch CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer stieß bei der Gaststätte im Sportpark das für die Gemeinde als Eigentümer damals aufgelaufene Defizit in Höhe von 45 000 Euro auf - eine Summe, die Rudolf auch mit einmaligen, damals erledigten Investitionen in Sanitäranlagen und daraus folgenden Abschreibungen begründete.

Es folgte eine Debatte über den Sinn einer kräftigen Pachterhöhung, die frühestens in einigen Jahren möglich wäre. Antonius van Lier (FWG) warnte vor der Illusion, wie er sagte, eine Kostendeckung zu bekommen. Und Müller warnte davor, irgendwann keine Gastronomie im Sportpark mehr zu haben.

© SZ vom 01.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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