Haar:Effektive Entlastung

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Truderinger Bezirksausschuss-Chef bringt breitere Nordtangente nach Haar ins Spiel

Von Bernhard Lohr, Haar

Es liegt in der Natur der Sache. Darüber, was sich in Gronsdorf abspielt, kann nicht nur im Haarer Rathaus verhandelt werden. Zu sehr berühren die Vorhaben in dem an der Stadtgrenze gelegenen Ortsteil die Belange der Menschen im Münchner Stadtteil Trudering. Die vom Durchgangsverkehr geplagten Anlieger der dortigen Bahnstraße haben deshalb klare Erwartungen an die Politik der Landeshauptstadt und der Gemeinde. Sie pochen auf den Bau einer Nordtangente von Trudering nach Haar-Eglfing, um Lastwagen und Autos aus ihrer Straße herauszubekommen. Aus dem Bezirksausschuss Trudering-Riem erhalten sie nun Rückenwind.

Bei dessen Vorsitzenden Otto Steinberger (CSU) rennen die Anlieger, die ihren Appell mit 320 Unterschriften bekräftigt haben, jedenfalls offene Türen ein. Er will im Oktober über die Angelegenheit im Ausschuss diskutieren und sagt schon einmal, dass das Gremium die Anwohner "voll und ganz unterstützen" werde. Seit Jahrzehnten sei das Problem bekannt. Das wilde Gewerbegebiet am Rappenweg müsse geordnet werden, und auch die Verkehrssituation müsse geändert werden. Es habe schon viele Anläufe gegeben, den von und nach Gronsdorf fließenden Verkehr in der Bahnstraße zu zügeln oder aus der Straße zu verbannen. Doch Forderungen nach Pollern, einer Einbahnstraßenregelung oder nur nach höheren Bordsteinen seien ignoriert worden. Der Bezirksausschuss sei den Anwohnern dabei stets zur Seite gestanden.

Der Erfolg blieb freilich aus. Doch nun ändert sich gerade die Situation, weil die Stadt, der Landkreis und die Gemeinde Haar in Gronsdorf ehrgeizige Pläne verfolgen. Wohnungen sollen im großen Stil entstehen und auch ein Schulcampus. Otto Steinberger begrüßt es sehr, dass in dem Zusammenhang jetzt auch wieder der Bau einer Nordtangente entlang der Bahntrasse auf die Tagesordnung gelangt ist. Der Bau dieser Straße müsse "oberste Priorität" bekommen und diese müsse auch in dieser Qualität geschaffen werden, dass sie eine Entlastung für die Bahnstraßen-Anlieger darstellt. Und er spricht etwas an, was in Haar sicher keiner gerne hört: Notfalls, sagt Steinberger, müsse die Nordtangente "verbreitert" werden.

Bisher wurden am Bahnhof Gronsdorf als Straßenanbindung für ein Wohngebiet gut 100 Meter Straße asphaltiert, die Teil der Tangente werden könnten. Der Straßenabschnitt ist aber kurvig und eng und vermittelt aus Sicht der Bahnstraßen-Anlieger in keiner Weise den Eindruck, dass daraus einmal eine Entlastungsstraße werden könnte.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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