Haar:BMW und Patentamt prüfen Standorte in Haar

Der Gemeinde Haar stehen spannende Tage bevor. Der Autobauer BMW entscheidet nach aktuellem Stand noch vor dem Wochenende darüber, ob er sich mit einem Forschungs- und Entwicklungszentrum Autonomes Fahren niederlässt, in dem 2000 Ingenieure und IT-Fachleute arbeiten sollen. Außer Haar rechnet sich Unterschleißheim Chancen aus. Abgesehen davon könnte es bis Freitag auch Klarheit darüber geben, ob die Berufungskammern des Europäischen Patentamts (EPA) von München nach Haar verlegt werden. Von Mittwoch bis Donnerstag tagt der Verwaltungsrat des EPA im Hochhaus an der Isar. Der innerhalb der Organisation umstrittene Umzug nach Haar steht auf der Tagesordnung. Die Mitarbeitervertretung (Suepo) hat zu einer Protestkundgebung vor dem EPA aufgerufen.

Dabei geht es nur indirekt um den möglichen Umzug von etwa 200 Juristen in Bürogebäude in Haar-Eglfing. Teile der Belegschaft bekämpfen seit langem den Reformkurs, den EPA-Präsident Benoît Battistelli seiner Behörde verordnet hat. Die Neuorganisation der Berufungskammern und der damit einhergehende Umzug nach Haar wurde von Kritikern Battistellis freilich als Schachzug gewertet, um seine Hausmacht zu stärken. Ob bei der jetzigen Sitzung tatsächlich eine Entscheidung zu Haar fällt, ist einem EPA-Sprecher zufolge unsicher. Sollten die Berufungskammern nach Haar kommen, würde die Gemeinde zu einer interessanten Adresse für Patentanwälte und Juristen aus ganz Europa.

© SZ vom 14.12.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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