Haar bei München:Verzicht auf Raumluftfilter

Der Haarer Gemeinderat hat mit der Mehrheit von CSU, SPD und Grünen beschlossen, auf die Anschaffung weiterer mobiler Luftreinigungsanlagen für Schulen und Betreuungseinrichtungen zu verzichten. FDP-Gemeinderat Peter Siemsen stand alleine mit seinem Werben, die geschätzte Summe von 1,5 Millionen Euro für den Kauf von 480 Geräten in die Hand zu nehmen. Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) sagte, Klassenzimmer seien nicht die Orte, wo sich Kinder ansteckten. Die Schutzwirkung der Geräte sei "marginal". Die Aussage von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), mit Raumluftfiltern ließen sich Schulen in der Pandemie offen halten, bezeichnete er als "Frechheit". Das treffe nicht zu. Thomas Fäth (SPD) sagte, den Geräten werde eine Wirkung zugesprochen, die "nicht erfüllt wird". Mike Seckinger (Grüne) zog den Nutzen ebenso in Zweifel und sagte, eine unsachgemäße Anwendung der Geräte könne mehr Schaden als Segen sein. Weil Siemsen vor Gesundheitsrisiken für Kinder etwa durch Long-Covid gewarnt hatte, warf ihm CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer vor, den "Weltuntergang" herbeizureden.

© SZ vom 29.07.2021 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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