Haar bei München:Polizei sucht Zeugen des Baumfrevels

Nach dem Baumfrevel am Haarer Waldfriedhof bitten Polizei und Gemeinde um Hinweise aus der Bevölkerung. Nachdem das Rathaus Anzeige erstattet hat, ermitteln die Beamten mittlerweile wegen Sachbeschädigung. Nach Aussage der Gemeinde haben der oder die Täter fünf Buchen gezielt zerstört, indem sie vermutlich mit einem Akkuschrauber jeweils mehrere Löcher in die Stämme bohrten und eine giftige Flüssigkeit einfüllten. Um welche Substanz es sich handelt, wird nach Angaben der Polizei gerade untersucht.

Wann sich die Tat ereignet hat, lässt sich laut Gemeinde nicht genau sagen. Weil die Löcher noch nicht bemoost oder verwittert sind, könne die Beschädigung wohl kaum länger als ein halbes Jahr zurückliegen. Die zwei Rotbuchen und drei Hainbuchen mit Stammumfängen über zwei Metern, seien innerhalb kurzer Zeit weitgehend abgestorben und hätten die Blätter abgeworfen. Im Rathaus geht man - vor dem Hintergrund von Beschwerden über Laub auf Gräbern - davon aus, dass genau diese Bäume beim Täter "unerwünscht" waren. Abgesehen vom ideellen Wert eines Baumes liege der Schaden aufgrund des Gehölzwertes im fünfstelligen Euro-Bereich. Die angebohrten Buchen sollen vorerst stehen bleiben. "Wir beobachten die weitere Entwicklung der Bäume. Sollten sie gänzlich absterben, bleiben zumindest Teile des Stammes als Totholz stehen", erklärt Haars Umweltreferent Andreas Nemetz. So böten die zerstörten Bäume zumindest noch einen Beitrag zur Artenvielfalt

Zeugenhinweise nimmt die Polizeiinspektion an der Haarer Rechnerstraße, Telefon 089/462 30 50, entgegen.

© SZ vom 05.08.2021 / wkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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