Haar:Auf dem Weg der Besserung

Lesezeit: 2 min

Bub muss nach Unfall im Haarer Freibad keine Schäden befürchten

Der zehnjährige Bub, der im Haarer Freibad verunglückt ist, hat offenbar noch Glück im Unglück gehabt. Er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Und wie Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) am Dienstagabend vor der Sitzung des Bauausschusses im Rathaus berichtete, sieht es danach aus, dass er keine bleibenden Schäden zu erwarten hat. Der Junge hatte sich am Freitagnachmittag gegen 16 Uhr beim Sprung vom Dreimeterbrett schwer verletzt. Ein junger, aus Afghanistan stammender Auszubildender zum Bäderfachangestellten holte ihn bewusstlos aus dem Becken und leistete Erste Hilfe.

Müller sagte, die Rettungskräfte hätten vorbildlich gearbeitet. Bereits zehn Minuten nach dem Unglück sei der Hubschrauber gelandet. Bisherige Untersuchungen von Beamten des Kriminaldauerdienstes ergaben laut Müller zudem, dass im Freibad alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden. Sie hätten Zeugen befragt und Bilder von der Anlage gemacht. Baulich sei am Turm nichts zu bemängeln, er sei sicher. Auch habe eine Person vom Bäderteam wie üblich dort die Szenerie im Blick gehabt. Müller berichtete von zwei Erklärungen, wie der Zehnjährige sich so schwer habe verletzen können. Entweder sei er beim Sprung flach mit dem Bauch auf der Wasseroberfläche aufgekommen, was dann mit einem Sturz auf Beton zu vergleichen wäre. Bei solch einem heftigen Druck auf den Solarplexus, könne jemand bewusstlos werden. Das würde erklären, warum der Zehnjährige im Becken treibend aufgefunden worden sei. Die andere Erklärung wäre Müller zufolge, dass er beim Sprung mit dem Kopf gegen das Brett geschlagen ist. Dafür spricht, dass Blut aus seiner Nase ausgetreten ist. Und der Junge ist bei den Bademeister bekannt dafür, dass er Kunstsprünge am Brett macht. Der Verletzte selbst hat sich bisher nicht zum Unfallhergang geäußert. Es wäre kein Wunder, wenn er sich nicht mehr daran erinnern könnte, sagte Müller.

Der Unfall hat viele in Haar auch deshalb so bewegt, weil vor vier Jahren im Freibad ein Jugendlicher auf der im Grunde harmlosen Rutsche unglücklich ins Wasser stürzte und sich so schwer verletzte, dass er bis heute gelähmt ist. Kurz nach dem Unfall am Sprungturm kursierten einige Theorien, was passiert sein könnte. Unter anderem hieß es, der Zehnjährige könnte am Beckenrand aufgeschlagen sein oder sich tief im Wasser am Beckenboden verletzt haben. All das sei mittlerweile verworfen worden, sagte Müller. Auch schloss sie aus, dass er bei einem Gerangel auf dem Sprungbrett hinabgestürzt sein könnte. Die Aufsichtsperson am Turm habe die Lage beobachtet. Es dürfe immer nur eine Person auf das Brett.

© SZ vom 13.07.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: