Grünwald:Teure Erdwärme

Gemeinderat streitet über die Preise für Geothermie

Ist die Erdwärme Grünwald zu teuer und schrecken deshalb Grünwalder davor zurück, sich dort anschließen zu lassen? Darüber ist am Dienstagabend im Gemeinderates eine Diskussion entbrannt. Anlass war ein Antrag der Parteifreien auf Überprüfung der Preisänderungsklausel. Laut Oliver Schmidt sind die Erdwärme-Preise im Vergleich zu Gas und Öl auf zu hohem Niveau. Dabei habe doch der Gemeinderat einst andere Ziele gehabt. Schmidt zitierte aus Veröffentlichungen von 2016, wonach die Geothermie günstiger sein solle als fossile Energie. "Trotz der derzeitigen Rabattierung von 1,19 Cent pro Kilowattstunde auf den Arbeitspreis der Erdwärme von 7,21 Kilowatt pro Stunde ist die Geothermie-Wärme gegenüber Gas um 30 Prozent teurer und gegenüber Heizöl um 17 Prozent", so Schmidt. Daran liege es, dass bisher nur ein Drittel der Grünwalder an die Geothermie angeschlossen sei, nämlich rund 1200 von etwa 3000 Haushalten.

Erdwärme-Geschäftsführer Andreas Lederle erklärte dagegen, die Erdwärme habe mit die günstigsten Fernwärme-Preise in ganz Deutschland. Auch seien die Preise stabil, sie hätten sich seit 2014 nur um 0,73 Euro pro Megawattstunde erhöht. Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) betonte, dass man nicht die Arbeitspreise vergleichen dürfe, sondern einen Vollkostenvergleich vornehmen müsse. Bei einer Gasheizung fielen etwa viele zusätzlich Kosten an, die bei der Erdwärme inklusive seien, etwa die Anschaffung und die Wartung.

© SZ vom 30.01.2020 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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