Grünwald:Sommer auf der Burg

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Der blaue Himmel blieb erhalten während des Konzerts von Herbert Pixner. Er faszinierte die Zuhörer mit dem Wechsel zwischen vielen Instrumenten. (Foto: Claus Schunk)

Grünwald begeht mit Südtiroler Humor die Kulturnacht

Von Claudia Wessel, Grünwald

Es donnerte genau in dem Moment, als man mit Herbert Pixner in Gedanken gerade nach einer Autopanne an einem brütend heißen Tag bei 45 Grad auf dem Pannenstreifen unterwegs war, die Notrufsäule natürlich defekt und die nächste Tankstelle 15 Kilometer weit entfernt. Nachdem man gerade in der Musik des Liedes "Breaking bad" versunken war, wurde man kurz in die Realität zurückgeholt: ins Konzert des "Herbert Pixner Projekts" im Hof der Burg Grünwald. Doch der Donner blieb der einzige, es folgten weder Blitz noch Regen, sodass der Titel des Abends "Summer" doch wahr wurde.

Die elfte Sommernacht im Innenhof der Burg, veranstaltet von der Gemeinde und der Archäologischen Staatssammlung, verdiente somit ihren Namen, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als die ausgelegten Regenponchos ausgiebig genutzt werden mussten. Bürgermeister Jan Neusiedls Mut, der besten Wetter-App zu vertrauen, hatte sich gelohnt. Die Zuhörer waren allesamt begeistert von Herbert Pixner, seiner Schwester Heidi Pixner an der Tiroler Volksharfe, Werner Unterlercher am Kontrabass und Gitarrist Manuel Randi.

Vor jedem der Instrumentalstücke erzählt Pixner anschaulich, in welcher Stimmung es entstanden ist, wie er inspiriert wurde und wo es sozusagen spielt. Der Humor kommt dabei nicht zu kurz. Beispielsweise bei dem Song "Dirty Kathy", entstanden auf der Alm, auf der Pixner viele Sommer verbracht hat. Dort stand eine Sage in einem Sennertagebuch, in der es recht wild zugeht und die mit einem Mord der "Dirty Kathy" an drei Sennern endet. Dieses Stück sei übrigens zum Teil bayerisch, scherzte Pixner, denn es sei im Takt des Zwiefachen geschrieben. Doch nicht nur Pixner und seine amüsanten Geschichten sowie seine hingebungsvolle Art, die verschiedenen Instrumente zu spielen, waren beeindruckend. Auch die anderen drei Musiker bewegten die Zuschauer zu viel Applaus.

Mit übergeworfenen Jäckchen und Tüchern konnten diese dann Pasta und Dolce im Burghof genießen. Es war die siebte Kulturnacht im Burghof, viermal hatte man in den August-Everding-Saal ausweichen müssen. Diesmal konnte man ganz entspannt bis zum Ende um 23.30 Uhr bleiben.

© SZ vom 30.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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