Grünwald:Gleichung mit vielen Nullen

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Grünwalds Kämmerer Raimund Bader jongliert im Haushalt 2017 wieder mit ähnlich hohen Summen wie im Vorjahr. Mehr als 86 Millionen Euro beträgt diesmal allein die Kreisumlage

Von Claudia Wessel, Grünwald

205 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt, 58 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, Gewerbesteuer etwa in Höhe des Vorjahres, also 140 Millionen Euro, eine zu zahlende Kreisumlage von rund 86 Millionen Euro und damit 14,8 Millionen Euro mehr als 2016 aufgrund einer Erhöhung der Steuerkraft um 31 Millionen Euro vor zwei Jahren: Das sind die wichtigsten vorläufigen Zahlen des Haushaltes 2017 der Gemeinde Grünwald, aber noch nicht die endgültigen. "Ein Haushalt entwickelt sich", sagte Kämmerer Raimund Bader am Dienstagabend bei der Haushaltsberatung des Gemeinderates. Schon an diesem Abend legte er eine Änderungsliste vor, die Abweichungen zum Entwurf des Finanzausschusses zeigte.

Gestiegen ist beispielsweise die Summe für die Feuerwehr von 7000 Euro im Entwurf auf 100 000 Euro im neuen Ansatz. Der Grund: Die komplette Feuerwehr erhält neue Einsatzkleidung. 47 000 Euro mehr in der Kasse stammen aus Steuerrückzahlungen und 100 000 Euro aus Wassergebühren. 18,1 Millionen Euro werden nach der neuen Berechnung dem Vermögenshaushalt zugeführt.

Zu dem dicken Ordner mit dem ausführlichen Zahlenwerk, das Bader zusammengestellt hatte, hatten einige Gemeinderäte Fragen. Achim Zeppenfeld, SPD, wollte beispielsweise wissen, wie die Summe von 160 000 Euro für Stellenausschreibungen zustande kommt und was denn eine in etwa koste. Zwischen 2000 und 6000 Euro, je nach Medium, in dem sie erscheine, antwortete Bürgermeister Jan Neusiedl, CSU. Im übrigen sei der größte Posten die Dauerausschreibung zu den Kindertagesstätten in Grünwald. Dem neuen Gemeinderat der Parteifreien Bürgerschaft Grünwald (PBG), Dietmar Jobst, war aufgefallen, dass die Personalkosten mit 950 000 Euro um 100 000 Euro im Vergleich zum Haushalt 2016 gestiegen waren. Das seien die drei neuen Stellen im Haus der Begegnung, erfuhr er.

Ingrid Reinhart-Maier von den Grünen war angesichts des Geldes für das Tagescafé im Haus der Begegnung aufgefallen, dass man im Gemeinderat noch gar nicht über ein Konzept dafür gesprochen hatte. Neusiedl erklärte, man werde auf jeden Fall mit denjenigen, die sich als Pächter beworben haben, über deren Konzepte sprechen. Sie sollten diese eventuell auch im Bauausschuss vorstellen.

Oliver Schmidt von der PBG fand es empörend, dass im Haushaltsentwurf kein Posten für das Thema Verkehr in Grünwald aufgeführt war. "Da haben wir den Willen des Bürgers verkannt", klagte er. Doch auch hier konnte Neusiedl beruhigen. Es gebe durchaus Haushaltsmittel, die man dafür verwenden könne. "Wenn jemand eine Idee hat..." Eine Idee für neue Spielgeräte in der Kindertagesstätte Max in der Dr.-Max-Straße 16 hatte Ingrid Reinhart-Maier. Diese seien alle vermodert, erklärte sie und hatte Beweisfotos dabei. Man kümmere sich regelmäßig um neue Geräte, versicherte der Bürgermeister.

Seine Erklärungen überzeugten offenbar alle Gemeinderäte, denn die Abstimmungen waren einstimmig, sowohl für den Verwaltungshaushalt als auch für den Vermögenshaushalt. Angenommen wurden auch die Pläne für die mittelfristige Finanzplanung.

© SZ vom 09.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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