Grünwald:Glaube in die neue Zeit

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Eugen Strasser-Langenfeld hat sich Grünwald als neuen Arbeitsplatz selbst ausgesucht. (Foto: Claus Schunk)

Eugen Strasser-Langenfeld führt katholischen Pfarrverband

Von Claudia Wessel, Grünwald

Josua hat sich sicher sehr schnell in der neuen Umgebung eingewöhnt. Der weiße Schweizer Schäferhund ist mit dem neuen katholischen Pfarrer Eugen Strasser-Langenfeld, 59, nach Grünwald gezogen. Zuvor war sein Herrchen 17 Jahre lang in Bad Reichenhall tätig. Doch die Isarauen sind sicherlich für den Vierbeiner ein würdiger Ersatz für die Berglandschaft.

Auch Strasser-Langenfeld selbst, der am Sonntag in einem Gottesdienst in St. Peter und Paul offiziell in sein Amt als neuer Pfarrer des Pfarrverbands Grünwald eingeführt worden ist, liebt die schöne Natur seines neuen Wirkungsfeldes. Für die Gemeinde hat er sich eigens beworben. Dies ist seit zwei Jahren möglich, erklärt Strasser-Langenfeld. Mehrmals im Jahr gebe es Stellenausschreibungen. "Ich habe mich viel umgeschaut und bin an Grünwald hängen geblieben." Etwa alle zwölf Jahre, so die Vorgabe der Kirche, solle ein Pfarrer seine Gemeinde wechseln. "Flexibilität ist heute gefragt, anders als früher, als Pfarrer 20, 30 Jahre an einem Ort waren." Damals hätten sie zwar den Vorteil gehabt, ihre Schäfchen alle sehr gut zu kennen, doch heute gebe es andere Prioritäten.

Wichtig ist es Strasser-Langenfeld, bei jedem neuen Wirkungsfeld neue Aufgaben zu haben. So war er in München sieben Jahre lang in einer sehr internationalen Gemeinde tätig, in Bad Reichenhall durfte er dann den Pfarrverband aufbauen. In Grünwald nun tritt er in einen bereits gegründeten Pfarrverband ein. Schon am 1. Oktober hat er seinen ersten Gottesdienst zum Erntedankfest in Maria Königin gehalten.

Das Pfarrhaus wird derzeit noch renoviert. Nach der Fertigstellung wird Strasser-Langenfeld dort einziehen. In der Gemeinde hat er bereits "viel Freundlichkeit erlebt", wie er sagt. Was genau in seinem neuen Arbeitsumfeld sein Thema sein wird, müsse er "erst mal sehen". Auf jeden Fall möchte er "Glauben in die neue Zeit bringen". Dazu schwebt ihm vor, viel mit Künstlern zu arbeiten, wie er es auch in der Vergangenheit immer gerne getan hat, etwa mit dem Bildhauer Andreas Kuhnlein. Erfahrungen hat Strasser-Langenfeld auch in der Flüchtlingsarbeit. Zur Zeit ist er vor allem damit beschäftigt, die Grünwalder kennenzulernen, etwa den Pfarrgemeinderat. Bürgermeister Jan Neusiedl, CSU, lernte er vergangene Woche bei der Einweihung des Hauses der Begegnung kennen.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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