Grünwald:Gemeinde plant Mietshaus ohne Lift

Kann man heutzutage noch ein Mietshaus ohne Aufzug bauen oder muss es auf jeden Fall barrierefrei sein? Darüber ist am Dienstagabend im Gemeinderat eine Diskussion entbrannt. Vorgestellt wurde die Entwurfsplanung für ein Haus mit fünf Wohnungen in der Wilhelm-Keim-Straße 19, das die Gemeinde für eigene Angestellte baut. Das Architekturbüro Schwesinger und Frach hat das Haus ohne Aufzug geplant, um Platz für zusätzliche Zimmer zu gewinnen. Das Haus sei insgesamt nicht barrierefrei, erklärte Architektin Kristina Schwesinger, da man aus der Tiefgarage nur über drei Treppenstufen herauskomme. Eine Möglichkeit sei lediglich, die Erdgeschosswohnungen durch Anlage von Außenparkplätzen barrierefrei zu gestalten.

In Zeiten, in denen die bayerische Bauordnung in Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen Barrierefreiheit für mindestens ein Stockwerk verlangt, fanden viele Gemeinderäte - etwa Oliver Schmidt und Helmut Kraus von den Parteifreien - es nicht akzeptabel, so zu bauen, vor allem nicht bei geplanten Baukosten von 3,2 Millionen Euro. Schmidts Antrag auf Umplanung mit Aufzug wurde abgelehnt, das Thema wird jedoch im Bauausschuss weiter behandelt. Der Aufzug ist noch nicht endgültig gestrichen.

© SZ vom 13.12.2018 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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