Grasbrunn:Wenige Erzieher im Ausstand

Warnstreik im öffentlichen Dienst trifft Kinderbetreuung noch kaum

Eltern im Landkreis München müssen sich in dem derzeit laufenden Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst noch keine Sorgen um die Betreuung ihrer Kinder machen. Anders als in der Stadt München beteiligt sich an diesem Dienstag keine Einrichtung in ihrer Gesamtheit an dem von der Gewerkschaft Verdi angekündigten Warnstreik. Allerdings haben in der gemeindlichen Einrichtung Kinderwelt in Grasbrunn einige Erzieher angekündigt, sich dem Warnstreik anzuschließen. Einrichtungsleiterin Kerstin Westphal rechnet mit dem Ausfall von etwa fünf Mitarbeitern. Ein Stück Unsicherheit sei dabei, es könnten auch mehr Beschäftigte werden. Der Betrieb werde aber auf jeden Fall weiterlaufen, sagt sie. Deshalb habe man die Eltern auch nicht weiter über den Warnstreik informiert. Die Kinderwelt ist mit etwa 250 betreuten Kindern und 45 Beschäftigten die größte Kindertagesstätte in der Gemeinde. Die Streikbereitschaft in dem Haus war - anders als in anderen gemeindlichen Kindertagesstätten im Landkreis - bei dem Ausstand vor etwa einem Jahr bereits hoch. Heinrich Birner, Geschäftsführer im Verdi-Bezirk München und Region, hat keine einfache Erklärung dafür parat, warum auf dem Land weniger Einrichtungen mitmachen. In der Stadt sei wohl der Organisationsgrad in der Belegschaft höher, sagt er. Auch sei in kleinen Gemeinden, in denen sich die Leute besser kennten, die Bereitschaft weniger ausgeprägt, Eltern mit einer Streiksituation zu konfrontieren. Im Münchner Umland wird sich außer dem mit Einschränkung beteiligten Haus in Grasbrunn Birner zufolge eine Kindertagesstätte in Olching, Landkreis Fürstenfeldbruck, am Warnstreik beteiligen.

© SZ vom 26.04.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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