Rund 5,5 Millionen Euro soll jene Unterquerung der A 99 kosten, die ausschließlich für Tiere und Fußgänger, nicht jedoch für Fahrzeuge vorgesehen ist, nicht einmal für die Feuerwehr in Notfallsituationen. Dieses Bauvorhaben auf Höhe von Grasbrunn rief vor gut sechs Wochen den Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer (SPD) auf den Plan, der die Bayerische Staatsregierung um Aufklärung bat. Mittlerweile ist eine von Staatssekretär Gerhard Eck unterzeichnete Stellungnahme des Innenministeriums bei Gantzer eingetroffen. Darin bestätigt das Ministerium die Aussagen der Autobahndirektion Südbayern, wonach an dieser Stelle eine marode alte Brücke abgerissen worden war, die sich im Laufe der Jahre als Tierquerung etabliert hatte. Deshalb habe man nach Abstimmung zwischen Autobahndirektion und der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes "aus naturschutzfachlichen Gründen" entschieden, das 70-Meter-Bauwerk durch ein neues zehn Meter langes Bauwerk zu ersetzen, um an dieser Stelle weiterhin Tierquerungen zu ermöglichen; zwischen den Autobahnkreuzen Ost und Süd sei dies die einzige derartige Möglichkeit.
Die Anlage eines Weges zur Unterquerung für Landwirte oder die Freiwillige Feuerwehr sei nicht möglich. Das liege an der geringen Breite von nur zehn Metern; würden Lkw diese Durchfahrt nutzen, sei die Funktion der Unterführung als Tierquerungshilfe nicht mehr gegeben, schrieb der Staatssekretär. Allerdings seien im Verfahren auch keinerlei Wünsche bezüglich einer Querungsmöglichkeit für die Feuerwehr erhoben worden. Der Bauernverband dagegen habe seinen Wunsch nach einer Querung für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge zwar geäußert, da der Bereich unterhalb des alten Bauwerks vollständig umzäunt war und auch bisher nicht zur Querung genutzt werden konnte, sei die Notwendigkeit aber nicht deutlich geworden, so Eck.