Grasbrunn mag kein sozialer Brennpunkt sein, die Jugendsozialarbeit an der Grundschule Neukeferloh hat aber immer häufiger mit auffälligen und schwierigen Kindern zu tun. Ihre Arbeit werde "zunehmend mehr angefragt", berichteten die beiden Sozialpädagoginnen Isabella Albert und Susanne Wiegemann-Henze, die sich die Stelle für die Schulsozialarbeit in Neukeferloh teilen, dem Hauptausschuss des Grasbrunner Gemeinderats. "Die Fallzahlen steigen."
Konkret fanden im Schuljahr 2017/2018 333 sogenannte Schülerkontakte statt, das sind Fälle, in denen sich die beiden Sozialarbeiterinnen während der Unterrichtszeit um ein Kind kümmern mussten. Hinzu kamen drei bis fünf Elterntelefonate in der Woche und bis zu fünf Elterngespräche im Monat, dazu tägliche Gespräche mit Lehrern. Insgesamt 60 Mal wurden die Sozialpädagoginnen im vergangenen Jahr von Lehrerinnen zur Unterstützung in die Klasse geholt, mehr als hundert Gespräche mit Eltern wurden geführt.
Elternberatungen, Weitervermittlung an Beratungsstellen, Workshops, Begleitung bei Ausflügen und Projekten oder Hilfe beim Übertritt kamen hinzu. Was die beiden Sozialarbeiterinnen nicht leisten: Vertretung bei Unterrichtsausfällen. Darauf legen die Grasbrunner Gemeinderäte auch Wert, schließlich sollen die von der Gemeinde bezahlten Fachkräfte nicht für Personalengpässe einspringen, die das Kultusministerium und das Schulamt zu verantworten haben.
Die Gründe für die Einzelfallhilfen oder Kriseninterventionen sind so vielfältig wie das Leben und so unterschiedlich wie die Kinder: Sie reichen von Problemen mit Freunden über familiäre Konflikte wie Trennung der Eltern bis hin zu ernsten Erkrankungen. Fünf Kinder mussten nach Angaben der Sozialpädagoginnen im vergangenen Jahren intensiv und wegen mehrerer Ereignisse betreut werden. Für das laufende Jahr planen Albert und Wiegemann-Henze unter anderem ein Elterncafé und ein Konzentrationstraining an der Schule.