Grasbrunn:Pläne ohne Pep

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Die Straße ist kaputt, die Baumaschinen stehen schon - doch jetzt liegt die Planung auf Eis. (Foto: Claus Schunk)

Die Sanierung der Gartenstraße in Neukeferloh findet im Grasbrunner Gemeinderat keine Mehrheit

Von Christoph Hollender, Grasbrunn

Eigentlich soll die Sanierung des zweiten Teils der Gartenstraße in Neukeferloh noch in diesem Jahr beginnen, doch nach einem Eklat im Gemeinderat könnte sich das Projekt auf unbestimmte Zeit verzögern. Bei seiner jüngsten Sitzung hätte das Gremium die Baumaßnahme beschließen und zur Ausschreibung freigeben sollen, doch die Vorplanung fand keine Mehrheit. Sollte es bis zur nächsten Sitzung keine Umplanung geben, kündigten CSU und Freie Wähler (FW) an, dem Vorhaben nicht zuzustimmen.

Die Freien Wähler warfen Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) vor, er übergehe die Anwohner der Straße. Die Bürger seien die Leidtragenden der Baumaßnahme, doch auf ihre Anliegen werde keine Rücksicht genommen, sagte Johannes Seitner. So habe es keine Gespräche und keine Anwohnerversammlung gegeben. Man werde überrumpelt und über den Tisch gezogen. Auch Thomas Michalka von der Fraktion Bürger für Grasbrunn (BfG) verlangte, die Anwohner hätten in die Planung mit einbezogen werden müssen.

Bürgermeister Korneder reagierte verärgert auf die Kritik. Dass die Straße zwischen Leonhard-Stadler-Straße und Kondorstraße saniert werde, sei schon länger auf der Homepage der Gemeinde angekündigt. "Die Anwohner einschließlich Gewerbetreibende konnten Anregungen und Wünsche zur Planung einbringen", sagte er. Außerdem handle es sich um eine Durchgangsstraße und nicht um eine reine Anliegerstraße. Von den 53 Anwohnern hat laut Korneder nur ein einziger Einwände erhoben.

Von den geschätzten rund 830 000 Euro Baukosten wird laut Gemeindeverwaltung zudem nichts auf die Anlieger umgelegt. Zusammen mit der Fahrbahn und den Gehwegen soll die Straßenentwässerung erneuert werden. Auch sind Leerrohre für Glasfaserkabel eingeplant. Die Kritiker der Entwurfsplanung von Architekt Richard Schmidt bemängeln Verschiedenes. So spricht Max Walleitner von den Grünen von einer "grauen Vorstadtstraße ohne Pep". Er fordert begrünte Verkehrsinseln. Die CSU wiederum lehnt ab, dass die Straße um 40 Zentimeter auf eine Breite von 6,50 Meter verengt werden soll.

Das kritisierten auch Anwohner in der Sitzung. Sie befürchten, dass die Gartenstraße durch parkende Autos schlichtweg zu eng und damit zu gefährlich würde. CSU-Fraktionssprecherin Ursula Schmidt stellte klar: Wenn es nicht bei einer Breite von 6,90 Metern bleibe, werde ihre Fraktion nicht zustimmen. Für Ärger sorgt auch, dass auf den Zebrastreifen an der Einmündung zur Birkenstraße verzichtet und Bushaltestellen verlegt werden sollen.

Die Sanierung der Gartenstraße hatte bereits im vergangenen Jahr Ärger ausgelöst. Damals war der erste Teil zwischen B 304 und Grünlandstraße erneuert worden. Anlass waren die lange Dauer der Baumaßnahme und die Umleitung während dieser Zeit.

© SZ vom 15.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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