Nicht nur zwischen Bäumen spazieren, sondern die Natur wahrhaftig erleben können, das möchte die Gemeinde Grasbrunn mit einem Walderlebnispfad bald ermöglichen. Der Gemeindeteil Neukeferloh ist zu einem großen Teil von Wald umgeben, die Bedingungen sind daher günstig. Naturbegeisterte können bereits auf einem Waldlehrpfad heimische Baum- und Straucharten kennenlernen. Da dieser aber zunehmend verfällt und sowohl der Baumbestand als auch die Beschilderung verbessert werden müssten, hat der Gemeinderat den Startschuss für einen neuen Walderlebnispfad gegeben.
Gegenüber dem Friedhof Neukeferloh soll nun in Zusammenarbeit mit dem Bauhof ein 1,7 Kilometer langer Erlebnispfad gestaltet werden. Dabei möchte die Gemeinde im Sinne der Natur versickerungsfähige und wassergebundene Wege anlegen und auf Asphalt verzichten. Der Aufbau und der Unterhalt des Pfades sollen größtenteils vom kommunalen Bauhof übernommen werden, dadurch können auch größere Kosten für den Gemeindehaushalt vermieden werden. Rund 20 000 Euro sind für das Projekt veranschlagt, nicht alles muss dabei neu gebaut werden. "Bereits bestehende Wege werden zum Beispiel in den Erlebnispfad integriert", erklärt Alexander Eschenbach von der Gemeinde Grasbrunn. So kann auch der momentane Waldlehrpfad erhalten und überholt werden.
Der neue Erlebnispfad soll aber nicht mehr geradlinig, sondern als Rundgang durch das Waldstück verlaufen. Bei insgesamt elf Stationen können Naturinteressierte dann zukünftig Halt machen und heimische Baum- oder Straucharten erforschen. Auch Tierspuren sollen dauerhaft auf dem Pfad verankert werden, speziell Kindern möchte man dadurch ein besonderes Naturerlebnis bieten.
Kindern und Jugendlichen im städtischen Umland so einen Zugang zur Natur und ihrem Ökosystem zu bieten, hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend an Beliebtheit im Landkreis erfreut. So können Kinder und Erwachsene beispielsweise auch in der Nachbargemeinde Vaterstetten seit drei Jahren auf einem Klimapfad die Natur erkunden.
In Grasbrunn soll der Walderlebnispfad besonders Schulklassen ein natürliches Klassenzimmer bieten, weg vom Frontalunterricht hin zum individuellen Erforschen der Natur vor der Haustüre. Der Walderlebnispfad soll demnach nicht nur ein neuer Erholungs- und Gaudi-Ort werden, sondern er soll auch eine wichtige Lehrfunktion als waldpädagogische Einrichtung übernehmen.