Grasbrunn:Neue Namen für vier Straßen

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Grasbrunn schafft doppelte Benennungen am Ort ab

Für Lieferanten ist es nur ärgerlich, in Notfällen aber kann es tödlich sein: Straßennamen, die im gleichen Ort mehrmals vorkommen. In der Gemeinde Grasbrunn gibt es davon seit der Gebietsreform immer noch vier: die Gartenstraße, den Grasbrunner Weg und die Waldstraße in den Ortsteilen Neukeferloh und Harthausen sowie die Kirchenstraße in Grasbrunn und Harthausen. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurden bereits mehrere Anläufe unternommen, die Doppelnennungen zu beenden - vergeblich. Doch jetzt macht die Gemeinde ernst. In Harthausen werden die Gartenstraße, die Waldstraße und die Kirchenstraße umbenannt, in Neukeferloh der Grasbrunner Weg.

Vorangegangen war eine genaue Erhebung der Anzahl der betroffenen Haushalte sowie eine Meinungsumfrage unter den Anwohnern. Zwar gab es nur in einer von acht Straßen eine knappe Mehrheit für eine Umbenennung, im Gemeinderat war die Mehrheit dafür umso größer: Mit 14 zu 3 Stimmen beschloss das Gremium die Änderung von vier Straßennamen. Als maßgebliches Kriterium für die Umbenennung gilt allein, wie viele Anwohner betroffen sind. Und das sind eben in drei Fällen in Harthausen am wenigsten.

Allein Thomas Michalka und Johann Hiltmair von den Bürgern für Grasbrunn (BFG) wollten nicht einsehen, warum die Gemeinden ihren Bürgern die Kosten und Unannehmlichkeiten, die mit einer Straßenumbenennung verbunden sind, aufbürdet, damit Paketdienste sich nicht verfahren. An die Gefahr, dass Feuerwehr und Rettungsdienst die falsche Straße anfahren, mochten beide nicht recht glauben. Solche Fälle seien zwar selten, aber nicht ausgeschlossen, argumentierten die Befürworter wie der FWG-Gemeinderat und Grasbrunner Feuerwehrkommandant Hannes Bußjäger. Auch Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) warnte davor zu warten, bis etwas passiert. "Mir ist angst, dass hinterher jeder sagt: Ihr habt das Problem erkannt, aber ihr seid es nicht angegangen, weil ihr die Hosen voll hattet."

Immerhin hat die Gemeinde für die betroffenen Anwohner einen Trost: Sie dürfen selbst Vorschläge für neue Straßennamen machen. Einige liegen bereits vor: darunter "Alte" Waldstraße, Waldluststraße oder Downing Street.

© SZ vom 29.10.2016 / lb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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