Grasbrunn:Grasbrunn hebt Kita-Gebühren an

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Eltern müssen von Herbst an für einen Betreuungsplatz bis zu 15 Prozent mehr zahlen

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Eltern, die in Grasbrunn ihre Kinder in einer Tagesstätte betreuen lassen, müssen von Herbst an erneut mehr bezahlen. Nachdem die Gemeinde erst in den vergangenen beiden Jahren die Gebühren für Krippen, Kindergärten und Horte zum Teil kräftig erhöht hatte, steht zum 1. September eine weitere Anhebung ins Haus. Diese beträgt in den Kindergärten nach einem Beschluss des Hauptausschusses vom Dienstabend je nach Stundenzahl zwischen fünf und sieben Prozent, im Hort fünf bis neun Prozent. Am höchsten fällt die Gebührenerhöhung für die Mittagsbetreuung mit einem Plus von 15 Prozent aus.

So kostet ein Kindergartenplatz fortan zwischen 105 Euro (maximal vier Stunden) und 182 Euro (bis zu zehn Stunden). Im Hort sind 105 Euro für zwei Stunden und 170 Euro für sechs Stunden zu bezahlen. Die Geschwisterermäßigung wurde auf 20 bis 40 Prozent reduziert. In der Mittagsbetreuung werden zwischen 58 und 92 Euro fällig. Auch das Essensgeld steigt - auf einheitlich vier Euro in allen Einrichtungen.

Die abermaligen Erhöhungen begründet die Gemeinde mit der allgemeinen Preisentwicklung sowie gesetzlichen Vorschriften. So muss die Staffelung zwischen den einzelnen Buchungskategorien mindestens zehn Prozent betragen. Trotz der Gebührenanhebungen wird die Gemeinde auch weiterhin den größten Teil der Kinderbetreuungskosten tragen. Von den 4,2 Millionen Euro, die voriges Jahr in diesen Bereich flossen, kamen fast zwei Millionen aus dem Gemeindehaushalt. 1,5 Millionen Euro trug der Freistaat und lediglich der kleinste Teil von 850 000 Euro wurde durch die Gebühren der Eltern gedeckt.

Auch wenn sich Grasbrunn mit den neuen Gebühren im Vergleich zu anderen Gemeinden im Umkreis immer noch im Mittelfeld befindet, war man sich im Hauptschuss des Gemeinderats der Schwierigkeit des Beschlusses bewusst. So warnte SPD-Gemeinderätin Julia Blanck, dass bei manchen Eltern allmählich eine "Schmerzgrenze" erreicht sei. Als Beispiel nannte sie vor allem Familien, in denen die Frauen nur einen 450-Euro-Job hätten. Diese seien auf jeden Euro angewiesen. Aus diesem Grund schreckte das Gremium auch davor zurück, das Essensgeld auf kostendeckende fünf Euro zu erhöhen. Die Differenz trägt weiterhin die Gemeinde.

Die Gemeinde will auch weiterhin die Gebühren jährlich überprüfen, um diese "konstant und moderat" anzupassen, wie Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) in der Sitzung sagte. Damit sollen größere Sprünge wie in den Vorjahren vermieden werden.

© SZ vom 16.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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