Grasbrunn:Genug gespart

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Die Gemeinde Grasbrunn hat das Geld, um 2019 größere Investitionen anzupacken

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Nach Jahren des Sparens beginnt in Grasbrunn jetzt das große Geldausgeben: Circa 13 Millionen Euro hat die Gemeinde mittlerweile auf der hohen Kante, in den kommenden vier Jahren werden davon mehr als die Hälfte ausgegeben. Mit dem Geld sollen unter anderem die geplante neue Turnhalle, der Kreisverkehr an der Waldbrunner Straße, die Sanierung der Zornedinger Straße und der Vereinsstadel in Harthausen realisiert werden.

Die aktuellen Haushaltszahlen, die Kämmerer Sebastian Stüwe dem Finanzausschuss bei dessen dritter Beratung des Etats 2019 vorstellte, waren allesamt so positiv, dass dessen Zustimmung am Dienstagabend nichts im Wege stand. Denn die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren nicht nur 13 Millionen an Rücklagen angehäuft, sie hat auch ihre Schulden auf den niedrigsten Stand seit 2005 abgebaut. Aktuell liegen diese bei 1,2 Millionen Euro. In den kommenden Jahren sollen diese weiter getilgt werden, sodass Grasbrunn in sechs Jahren schuldenfrei wäre - "wenn nichts dazwischen kommt", wie Kämmerer Stüwe in der Sitzung anmerkte. Etwa sinkende Einnahmen und bisher nicht beschlossene Investitionen.

Das größte Projekt ist die neue Turnhalle, die insgesamt acht Millionen Euro kostet

Wie es für einen Kämmerer üblich ist, plant Grasbrunns Finanzchef daher vorsichtig. Nach elf Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen kalkuliert er für 2019 vorsichtshalber nur mit 9,4 Millionen, bei der Einkommensteuer - die in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist - mit weitgehend konstant 6,6 Millionen Euro. Damit liegen die geschätzten Steuereinnahmen des 27-Millionen-Euro-Haushalts weiter auf Rekordniveau. Allerdings hat die Finanzkraft der Gemeinde auch ihre Schattenseite: Fast 7,9 Millionen Euro muss Grasbrunn über die Kreisumlage an den Landkreis abführen.

Größte Investitionen sind im kommenden Jahr die Turnhalle mit 1,5 Millionen von insgesamt 8,2 Millionen Euro Baukosten, der Kreisverkehr an der Waldbrunner Straße (Kreisstraße M 25) mit 655 000 Euro, der Umbau der Kreissparkasse für die Rathausverwaltung mit 235 000 Euro, die Sanierung der Zornedinger Straße mit 220 000 Euro von insgesamt 1,4 Millionen und der Harthauser Vereinsstadel mit 150 000 Euro. Durch die Investitionen werden sich die Rücklagen bis 2022 um 7,6 Millionen auf 5,4 Millionen Euro reduzieren. Bei den Ausgaben schlagen die Personalkosten mit knapp sieben Millionen Euro am stärksten zu Buche - das ist ein Plus von 100 000 Euro gegenüber heuer. Die Personalkosten in Grasbrunn sind so hoch, weil neben dem Rathauspersonal die Beschäftigten der Kindertagesstätten bei der Gemeinde angestellt sind. Das letzte Wort zum Haushalt hat der Gemeinderat, der ihn voraussichtlich im Dezember verabschieden wird. Eine Zustimmung gilt als sicher - auch dafür, die Hebesätze von Grund- und Gewerbesteuer angesichts der guten Einnahmesituation unverändert zu lassen.

© SZ vom 23.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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