Grasbrunn:Frust im Asylhelferkreis

Koordinatorin Grunow-Cerwinski hört auf, weil Unterstützung fehlt

Zwei Jahre nach Gründung des Helferkreis Asyl Grasbrunn-Vaterstetten zeigen sich unter den ehrenamtlichen Mitgliedern Ermüdungserscheinungen. So hat Renate Grunow-Cerwinski aus Neukeferloh, neben Bepp Stettner aus Baldham von Anfang an Koordinatorin des Helferkreises, ihren Rücktritt erklärt. "Ich bin fast sprachlos darüber, dass unsere Regierung nach zwei Jahren gerne und freiwillig geleisteten Ehrenamts davon ausgeht, dass das immer endlos so weitergeht", sagte Grunow-Cerwinski bei einer kleinen Jubiläumsfeier, zu der die Bürgermeister beider Gemeinden, Klaus Korneder (Grasbrunn, SPD) und Georg Reitsberger (Vaterstetten, Freie Wähler), eingeladen hatten. "Die Flüchtlingsintegration ist eine gesamtgesellschaftlich, äußerst wichtige Aufgabe, die man nicht für immer in die Hände von freiwilligen Helfern legen kann", so Grunow-Cerwinski. Auch andere Helfer ließen ihren Frust ab: Zu sehen, dass aller gelungenen Integration zum Trotz Flüchtlinge abgeschoben werden, mache wütend und ohnmächtig. Grasbrunns Bürgermeister Korneder sagte, es werde Zeit, dass die Helferkreise hauptamtliche Unterstützung bekommen. Es könne nicht sein, "dass diese notwendige und äußerst wichtige Arbeit ausschließlich von Schultern Ehrenamtlicher getragen wird". Die Flüchtlingskrise, so Korneder, "wird uns noch Jahre beschäftigen".

© SZ vom 02.12.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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