Grasbrunn:Disput um Turnhalle

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Grasbrunn prüft, ob Sechs-Millionen-Euro-Projekt sinnvoll ist

Von Christoph Hollender, Grasbrunn

Braucht Grasbrunn eine Dreifachturnhalle? Für die Fraktion der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) im Gemeinderat gibt es darauf nur eine Antwort: Unbedingt. Sie fordert den Bau der Halle am Sportgelände in Neukeferloh - nicht zum ersten Mal. Auch die CSU ist nicht abgeneigt, will aber zunächst prüfen lassen, ob eine Dreifachturnhalle benötigt wird und wie diese realisiert werden könnte.

Seit 2005 diskutiert die Gemeinde über eine neue größere Sporthalle. Konkrete Pläne, das Ganze umzusetzen, gab es aber nie. Das ärgert besonders die Freien Wähler, die jetzt monieren, dass das Thema immer wieder geschoben werde. "Vor einem Jahr ist ein Antrag im Gemeinderat gestellt worden und bis heute ist nichts passiert", kritisierte etwa Gemeinderat Johannes Seitner. Bei der Verwaltung bleibe der Vorschlag immer auf der Strecke. Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) entgegnete, dass der Grund dafür die hohen Kosten seien. Eine neue Dreifachturnhalle würde rund sechs Millionen Euro kosten. Für die Verwaltung (und andere Fraktionen im Gremium) Grund genug, das Millionenprojekt immer wieder auf die lange Bank zu schieben; obwohl Korneder eigentlich eine neue Sporthalle begrüßen würde, wie er zu verstehen gibt. Diese würde aber ein großes Loch in den Haushalt der Gemeinde reißen. "Wenn wir eine Turnhalle bauen, ist kein Geld mehr für andere Sachen da", sagte der Rathauschef. So stehen etwa der Bau neuer Radwege oder der Breitbandausbau an.

Seitner sieht das anders: Er schätzt, dass die Gemeinde eine neue Dreifachturnhalle in fünf bis sechs Jahren finanziell stemmen könnte. Das Engagement der Freien Wähler kommt nicht von ungefähr, die neue Halle war schon im Kommunalwahlkampf eines ihrer Top-Themen. Ein passender Standort wäre aus Sicht der FWG das Sportgelände an der Leonhard-Stadler-Straße in Neukeferloh. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Schule und die Kinderwelt sowie das Bürgerhaus. Alles könnte dann verschmelzen. Anstelle der kleinen und veralteten Turnhalle solle eine Grünfläche entstehen.

Aus Sicht der CSU sind die Pläne zu weit gefasst. Zwar äußerte sich die Fraktion grundsätzlich positiv zu einem Hallenbau, jedoch müsse davor erst eine "objektive Bedarfsanalyse" zeigen, wie sehr die Gemeinde eine Sporthalle tatsächlich brauche. Das bedeutet, dass Vereine, Schule und Verwaltung gefragt werden, wie oft sie die Halle nutzen würden. Danach wolle man sich Gedanken über die Finanzierung machen. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, dass der Hauptausschuss eine solche Bedarfsanalyse erarbeiten soll. Geld will man dafür vorerst jedoch nicht ausgeben.

© SZ vom 07.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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