Gräfelfing:Gemeinde streitet über Kieswerk-Pläne

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Der Bau einer zweiten Transportbetonmischanlage der Firma Glück in Gräfelfing ist unter den Gemeinderäten weiter umstritten. Die finale Abstimmung über den Bebauungsplan steht noch aus - den konkreten Bauantrag für die Anlage, die bis 2029 betrieben werden soll, hat die Firma Glück aber jetzt schon gestellt. Der Bauausschuss hat den Antrag mehrheitlich abgelehnt, am Dienstag muss der Gemeinderat darüber entscheiden.

Die Rechtslage erlaubt es, den Bauantrag zum jetzigen Zeitpunkt zu stellen, denn der Bebauungsplan ist so gut wie abgesegnet. Aber eben noch nicht ganz. In einer finalen Abstimmung, die voraussichtlich Ende Februar ansteht, könnte eine Mehrheit im Gemeinderat das gesamte Vorhaben noch stoppen. Diese Option war auch der Grund, warum eine knappe Mehrheit, bestehend aus Fraktionsmitgliedern der Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing (IGG), SPD, FDP und Grünen gegen den Bauantrag stimmte. "Es ist fragwürdig, ob man im Vorfeld einer Anlage zustimmt, für die die Grundlage fehlt", fasste die nicht stimmberechtigte Bauberaterin Kathrin Fritsche die Lage zusammen.

Die Gegner treibt die Sorge um, dass die Anlage in einigen Jahren nicht mehr nur den in Gräfelfing und Planegg abgebauten Kies verarbeitet, der derzeit auf unterirdischen Förderbändern ins Werk geliefert wird, sondern dass Kies aus anderen Gegenden mit Lastwagen angeliefert wird - und Gräfelfing damit zusätzlichen Verkehr zu verkraften hat. Außerdem wird das Entstehen einer Betonindustrie befürchtet. "Mittelfristig wollen wir auf dem Werksgelände an Wohnungsbau denken", sagte Frauke Schwaiblmair (Grüne). "Jede scheibchenweise Genehmigung verzögert andere Nutzungen." Gemeinderatsmitglieder der CSU plädierten dafür, dem Unternehmen Planungssicherheit zu geben. Man habe der Firma Glück den Bau der Anlage immer in Aussicht gestellt, davon könne man jetzt nicht einfach abrücken, sagte Walter Frank (CSU).

© SZ vom 28.01.2019 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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