Gräfelfing:Das Wohnzimmer wird größer

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Die Bücherei ist seit 1984 im Gräfelfinger Bürgerhaus untergebracht, das jetzt saniert wird. (Foto: Robert Haas)

Im Zuge der Sanierung des Bürgerhauses wird auch die Bibliothek erweitert

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Gräfelfinger Bücherei ist längst mehr als eine Entleihstation für Medien. Sie sei ein öffentliches Wohnzimmer, ein Ort zum Lesen, Lernen, zum konzentrierten Arbeiten und zur Begegnung, sagt Leiterin Elke Naeve, "ein Ort ohne Kommerz und Konsum". Mit der Sanierung des Bürgerhauses wird auch die Bücherei im oberen Stockwerk modernisiert. Erstmalig wurde das Konzept den Gemeinderäten im Kulturausschuss vorgestellt.

Als die Bücherei 1984 im Bürgerhaus eröffnet wurde, haben ihre Nutzer 17 000 Medien etwa 45 000 Mal im Jahr entliehen. Heute muss die Bücherei 30 000 Medien in ihren Regalen unterbringen, die 110 000 Mal entliehen werden. An die 180 Besucher kommen pro Tag, dazu Schulklassen und Kindergartengruppen - mit den Einrichtungen gibt es eine enge Kooperation. Die Bücherei stößt in ihrem jetzigen Format an ihre Kapazitätsgrenzen, hatte Naeve in vergangenen Sitzungen mehrfach zum Ausdruck gebracht.

Jetzt wird die Büchereifläche größer - die Terrassenfläche wird aufgegeben und der Bücherei zugeschlagen - und komplett überplant. So wird es künftig selbstverbuchende Rückgaberegale geben, sodass Büchereinutzer ihre Medien selbständig zurückgeben können. Außerdem gibt es mobile Bücherregale, die zur Seite geschoben werden können, um Platz zu schaffen für Veranstaltungen mit bis zu 60 Zuschauern. Ein Lesecafé mit Cafébar und Sitzlandschaft ist vorgesehen, ein jeweils eigener Jugend- und Kinderbereich mit einer Lesearena, viele Arbeitsplätze und ein Lernstudio mit Internetanschluss als Rückzugsort zum Lernen. Die verschiedenen Nutzungsbereiche sollen fließend ineinander übergehen, sagte Bibliotheksfachplaner Frank Magener.

Der Wunsch einiger Gemeinderäte, Teile der Bücherei - vor allem das Lesecafé und die Lernstudios - auch an Abenden oder am Wochenende für Bürger und Vereine zu öffnen, wird nicht erfüllt. Eine externe Nutzung sei nicht vorgesehen, zumal dies eine Aufsicht erfordere, stellte Bürgermeister Peter Köstler (CSU) klar. "Ein Raum für alle ist nicht vorgesehen." Beginn der Sanierungsmaßnahmen im Bürgerhaus soll im September 2022 sein, die Bauzeit, inklusive des Büchereiumbaus, wird insgesamt zwei Jahre dauern. Die Bücherei wird so lange in das Doemens-Schulungsgebäude an der Stefanusstraße umziehen.

© SZ vom 26.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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