Giesinger Autobahn:Schlaflos in Unterhaching

In der Gemeinde regt sich Protest gegen Autobahnlärm

Der Lärm von der Giesinger Autobahn erregt weiterhin die Gemüter im Hachinger Tal. Gerade hat die Taufkirchner SPD im Kampf um ein durchgängiges Tempolimit auf der A 995 eine erneute Absage von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekommen, jetzt regt sich auch Protest aus Unterhaching. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mahnte Andreas Ammersbach aus der Professor-Huber-Straße im westlichen Unterhachinger Ortsteil nahe der Autobahn einen besseren Lärmschutz an. "Ich kann nachts nicht mehr schlafen", beklagte er sich in der Bürgerfragestunde beim Rathauschef.

Die Unterhachinger kommen genauso wie die Nachbarn aus Taufkirchen in dieser Sache seit Jahren nicht weiter. "Wir sind mit der Forderung nach einem Tempolimit immer wieder auf den Bauch gefallen", gab Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) zu, dem auch klar ist, dass der aufgebrachte Flüsterasphalt nur hilft, wenn langsamer gefahren wird.

Der lärmgeplagte Bürger will sich mit diesen Rechtfertigungen aber nicht trösten lassen. Die Gemeinde solle eben die inzwischen abgerissene Lärmschutzwand ersetzen, findet er. Doch auch da konnte Panzer nur abwinken: Bringt an der Stelle nichts, sagte er, man müsse schon ziemlich hoch und näher an die Autobahn bauen. Aber da ergebe sich wiederum die Schwierigkeit, dass der Grund der Autobahndirektion gehöre. "Wir bauen sicher keine 15 Meter hohe Mauer, das geht nicht", so Panzer. Ammersbach sieht das anders: "Die Menschen fliegen ja auch zum Mond", sagte er.

© SZ vom 01.10.2016 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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