Gewerbesteuern:Zum Wohle der Gemeindekasse

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In Ismaning fordern CSU, FDP und Grüne die Position eines Wirtschaftsreferenten

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Alexander Greulich mag sich ein wenig vorkommen wie Sisyphos: So sehr der SPD-Bürgermeister und seine Verwaltung auch argumentieren, die Partner im Gemeinderat lassen nicht locker. Nun hat die CSU-Fraktion einmal wieder offiziell ihre Forderung bekräftigt, für die Gemeinde Ismaning einen hauptamtlichen Wirtschaftsreferenten zu installieren.

Es ist nicht der erste Antrag dieser Art. Die CSU regt schon seit Jahren an, dass die Verwaltung um einen solchen Posten aufgestockt werden soll, um nach außen hin einen kompetenten Ansprechpartner für alle Wirtschaftsfragen zu haben. Das hat die Mehrheit im Gemeinderat bislang abgelehnt, vor allem auf Werben des Bürgermeisters und seines Hauptamtsleiters Andreas Hobmeier hin. In deren Händen liegt bis dato die Verantwortung für Wirtschaftsanfragen, Gewerbe und Standortmanagement. Und das, so argumentieren sie, sei auch gut so.

Diesmal aber hat die traditionell unternehmensnahe CSU neue Mitstreiter: Neben dem im Frühjahr neu in den Gemeinderat gewählten FDP-Vertreter, der sich der CSU-Fraktion angeschlossen hat, unterstützen auch die Grünen das Anliegen. Neun der Nachbarkommunen im Landkreis sowie der Landkreis selbst hätten bereits einen Wirtschaftsreferentenposten geschaffen. Damit Ismaning nicht ins Hintertreffen gerät im harten Konkurrenzkampf um attraktive Unternehmen und damit sichere Gewerbesteuereinnahmen, müsse das Standortmarketing gestärkt werden. Daneben soll sich der erhoffte Referent oder die Referentin auch um Nachhaltigkeit und Digitalisierung kümmern - zwei Themenbereiche, die für die Zukunft unzweifelhaft von großer Bedeutung sind.

Insbesondere angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Rezession müsse Ismaning seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten, plädierte Peter Aurnhammer, Fraktionssprecher der CSU. Leerstände oder eine mögliche Abwanderung von Unternehmen gelte es durch gute Kontaktpflege und Unterstützung etwa bei behördlichen Themen zu verhindern. Grünen-Fraktionsvertreter Georg Everwand ergänzte, Ismaning könne die aktuelle Krise als Chance nutzen, um die Wirtschaft ökologischer aufzustellen. So könnte die Gemeinde Unternehmen dabei unterstützen, fahrradfreundliche Infrastruktur aufzubauen. Nicht zuletzt sollen der Breitbandausbau gefördert werden und Gründerzentren geschaffen.

© SZ vom 31.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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