Gewerbegebiet:Scharfe Worte im Grenzkonflikt

Ottobrunn sieht sich durch Taufkirchner Planung benachteiligt

Die Gemeinde Ottobrunn wehrt sich gegen die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes in Taufkirchen auf einem etwa 42 Hektar großen Areal zwischen der Ludwig-Bölkow-Allee und der Autobahn A 8. Das Gelände liegt zwar auf Taufkirchner Gemeindegebiet, wird von diesem aber durch die Autobahn abgetrennt und grenzt stattdessen direkt an Ottobrunn. Die Planung - das lassen Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) und seine Verwaltung verlauten - widerspreche "einer geordneten städtebaulichen Entwicklung", weil "sie sich größtenteils und in erheblichem Maße negativ auf das Ottobrunner Gemeindegebiet auswirkt". Aus Ottobrunner Sicht aus mehreren Gründen.

Als "absolut unverständlich" wird das Vorhaben angesichts der aktuellen Überlegungen bezeichnet, für den Bereich des Technik- und Innovationsparks die Planungen für das Raumfahrtprogramm "Bavaria One" sowie ein Gründerzentrum des Landkreises auf den Weg zu bringen. Diese beiden Vorhaben könnten erheblich beeinträchtigt, wenn nicht gar gefährdet werden, heißt es in der Stellungnahme aus dem Ottobrunner Rathaus.

Darüber hinaus fürchten die Ottobrunner eine deutliche Zunahme an Verkehr, wenn Taufkirchen ein neues Gewerbegebiet ausweist. Die Last, so die Argumentation, hätten allein die Ottobrunner Bürger zu tragen. Zudem sei das Areal "unzureichend" an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Weiter erwartet die Gemeinde Ottobrunn "gravierende Auswirkungen auf den Ottobrunner Wohnungsmarkt". Damit würden die eigenen Bemühungen konterkariert, bezahlbaren Wohnraum unter ohnehin schwierigen Bedingungen zu schaffen, heißt es in der Stellungnahme aus Ottobrunn.

© SZ vom 08.11.2018 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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