Gemeindehistorie:Wissenswertes über Taufkirchen

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Das alte Taufkirchner Bahnhofsgebäude ist die erste Station des Spaziergangs. Dort wurde am Dienstag auch das Faltblatt vorgestellt. (Foto: Angelika Bardehle)

Eine Gruppe um Bernd von Loeben gestaltet einen ortskundlichen Spaziergang

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Idee ist Bernd von Loeben gekommen, als ihn ein Freund aus der Schweiz besuchte. Natürlich habe der sich vor allem im nahen München umsehen wollen, erzählt der Taufkirchner. Aber zumindest einen Streifzug durch seinen Heimatort wollte er dann doch mit dem Besucher unternehmen. Von Bergham aus, wo der gebürtige Berliner Loeben seit mehr als 45 Jahren lebt, zogen sie über die Felder nach Westen zum Ortsteil Am Wald, der eine kurze, aber spannende Historie hat. Danach ging's zurück nach Alt-Taufkirchen, vorbei am Sportpark und zum Gasthof Trenner, an dessen Standort seit 500 Jahren eine Wirtschaft betrieben wird.

So viel Ortsgeschichte auf einem so kurzen Weg brachten Loeben auf die Idee, "dass das auch für andere Besucher interessant sein könnte". Für sie gibt es nun einen Leitfaden: das Faltblatt "Spaziergang durch Taufkirchen" des Arbeitskreises "Wir für Taufkirchen", an dem Bernd von Loeben federführend mitgearbeitet hat.

"Der Flyer ist für Touristen geeignet, aber auch für Taufkirchener, die noch nicht alle Ecken im Ort kennen", sagte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) bei der Vorstellung des Faltblatts am alten Bahnhofsgebäude - zugleich die erste von 34 Stationen des Spaziergangs. Auf rund zwölf Kilometern führt er zunächst über die Moschee in den Ortsteil Am Wald, wo es zur Jerusalemkirche, zur Kirche St. Georg und zum Gemeindefriedhof geht. Zu allen Stationen bietet das Faltblatt Informationen in einem kurzen Abriss; wer tiefer einsteigen will, findet eine Langversion im Internet. Vom Ortsteil Am Wald geht es über die Gleise, durch den Sportpark, an Rathaus und Ritter-Hilprand-Hof vorbei und in den alten Dorfkern, wo sich die meisten Stationen finden. Und dorthin führt die Route nach einer Runde über Bergham und Potzham auch wieder zurück - zur alten Volksschule und zum Maibaum.

"Die Wegeführung ist wie ein roter Faden, der aber nicht von allen Taufkirchnern so wahrgenommen wird", sagte Tilo Klöck vom Städtebauförderprogramm Soziale Stadt, das ebenfalls an der Entstehung des Faltblatts mitgewirkt hat. So würden gerade etliche Bewohner aus der Siedlung Am Wald ihren Ortsteil kaum verlassen - "höchstens, wenn sie mal zum Rathaus müssen", sagt Klöck. Um ihren Blick zu weiten, seien Projekte wie der Spaziergang-Leitfaden wichtig. Zumal er auch in den Grundschulen zum Einsatz kommen soll. Im Heimatkundeunterricht könne der Flyer den Lehrkräften helfen, sagte Klöck, "von denen sich viele im Ort ja gar nicht auskennen, weil sie nicht hier leben".

In der Tat enthält das Faltblatt eine Fülle von interessanten Auskünften zu Sehenswürdigkeiten in Taufkirchen. Die Fotos und Texte haben Loeben und seine Mitstreiter Dietrich Grund, Elisabeth Knaub und der zwischenzeitlich verstorbene Hans-Georg Mantey zusammengesammelt. Bei den Bildern brauchte es mitunter mehrere Anläufe - etwa bei der Station "Alpenblick" nahe den Gleisen am Bachmühlweg. Mehrfach sei er dorthin gefahren, doch stets war es bedeckt und die Aussicht mau, erzählt Loeben. Im Februar habe er endlich einen strahlend schönen Tag erwischt. Und so prangt nun das entsprechende Foto im Faltblatt - mit reichlich Schnee im Vorder- und einem Alpenpanorama im Hintergrund.

Das von der Gemeinde herausgegebene Faltblatt "Spaziergang durch Taufkirchen" ist kostenlos erhältlich im Rathaus, im Bürgertreff und im Café Im-Biss am Bahnhof.

© SZ vom 11.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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