Gemeindebau:Bezahlbar für alle

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Hohenbrunn legt Miete für geplante Wohnanlage fest

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Die Gemeinde Hohenbrunn hat die letzten Weichen gestellt, um das Wohnbauvorhaben "Am Hölzl" an der Robert-Bosch-Straße in Riemerling auf den Weg zu bringen. In der jüngsten Sitzung segnete der Gemeinderat nicht nur die Finanzierung des 10,9-Millionen-Euro-Projektes ab, sondern legte auch einen vorläufigen Mietpreis für die 25 dort entstehenden Wohnungen fest: Nach ausführlicher Diskussion einigten sich die Gemeinderäte darauf, den Vorschlag der Verwaltung anzunehmen. Demnach sollen 10,50 Euro pro Quadratmeter verlangt werden.

Das Projekt wird im Zuge des Programms zur Schaffung von Mietwohnraum von der Regierung von Oberbayern gefördert, deshalb erhält die Gemeinde einen Zuschuss von 30 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten, insgesamt 3,27 Millionen Euro. Während zehn Prozent aus dem Eigenkapital der Kommune bestritten werden, müssen 60 Prozent, also 6,54 Millionen, über Darlehen finanziert werden. Davon nimmt Hohenbrunn 2019 gemäß dem Haushaltsplan für das laufende Jahr zwei Millionen Euro auf; die restlichen 4,54 Millionen Euro folgen dann nach dem Erlass des Etats 2020 im kommenden Jahr. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zu.

Was den Mietpreis angeht, so gibt es laut Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) von der Regierung von Oberbayern klare Vorgaben: "Es muss bezahlbar sein", das sei so abgesprochen. Die 10,50 Euro pro Quadratmeter würden zur Deckung der laufenden Kosten ausreichen, dabei sei aber noch nicht eingerechnet, dass durch die fortlaufende Tilgung über die Jahre die Raten kleiner werden und "ein gewisser Puffer" entstehe, wie Straßmair sagte. "Aber in den nächsten 30 Jahren bis zum Auslaufen des Darlehens werden ja auch Reparaturen anstehen", erläuterte der Bürgermeister und regte an, diese Überschüsse dafür zu verwenden.

Neben den 25 Wohnungen - die meisten davon mit einem oder zwei Zimmern - wird auch eine WG für Senioren und Behinderte in die neue Anlage integriert. Außerdem die Spielgruppe "Wichtelhaus", eine Kinderbetreuungseinrichtung, die derzeit noch in der Sommerstraße untergebracht ist. Das ist auch der Grund, wieso eine große Tiefgarage mit insgesamt 41 Stellplätzen, sowie weitere neun Stellplätze im Freien für das Gebäude nötig sind.

Diese Tatsache löste Diskussionen im Gremium aus - unter anderem, weil die Anmietung eines Tiefgaragenplatzes obligatorisch ist, egal, ob der Wohnungsnutzer ein Auto hat oder nicht. "40 Euro zusätzlich sind keine unerheblichen Kosten, wenn jemand knapp bei Kasse ist", sagte die Grüne Martina Kreder-Strugalla. Ihre Fraktionskollegin Gisela Pfaller begrüßte, dass nicht noch mehr Parkplätze im Freien entstehen werden, schließlich würde das den angrenzenden Bannwald bedrohen. Dieses Waldstück sei jedoch für die Naherholung unerlässlich und es habe auch eine Bedeutung für ein gesundes Klima in der Gemeinde, so Pfaller weiter.

© SZ vom 27.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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